Selber kochen leicht gemacht: Im Kochhaus findet sich vom Steak bis zur Pfanne alles
Nach getaner Arbeit begeben sich die meisten Großstädter naturgemäß auf Nahrungssuche. Kopf und Magen sind leer, der Kühlschrank ist es auch. Also zum Stammitaliener? Langweilig, die Karte hat man schon dreimal rauf und runter gegessen. Ein Käsebrot vom Supermarkt? Noch langweiliger. Eine Pizza von der Tanke? An Langeweile nicht mehr zu übertreffen! Eine Alternative steht seit Kurzem in St. Georg, "Kochhaus" nennt sich dieser Laden. Wobei die Bezeichnung Laden nach Meinung der Erfinder eine glatte Untertreibung ist, "ein begehbares Kochbuch" würde es eher treffen.
Das Kochhaus ist tatsächlich kein normaler Supermarkt, hier wird mit System verkauft. Nach Rezept. Der Kunde muss sich schlichtweg darüber Gedanken machen, was er kochen möchte: Fusilli mit Ricotta und Babyspinat? Gebratene Perlhuhnbrust mit Kartoffeln und Madeirasoße? Kabeljaufilet mit Linsengemüse und Lorbeersoße? Klingt alles ziemlich schmackhaft. Normalerweise müsste der geneigte Kunde für die Zutaten dieser Rezepte mehrere Märkte ablaufen, bis er alles beisammen hat. Diese Lücke füllt in Zukunft das Kochhaus.
Alle Zutaten, die man für das jeweilige Rezept braucht, sind in handliche Portionsbeutel für zwei Personen verpackt. Auf einer großen Tafel werden neben einem Bild, wie das fertige Gericht bei korrekter Zubereitung aussehen sollte, auch der Preis pro Person, die Zubereitungszeit sowie eventuell nötige Küchenhelfer angegeben. Die Schritt-für-Schritt-Kochanleitung für zu Hause gibt es kostenlos zum Mitnehmen. Die Rezepte wechseln je nach Jahreszeit, etwa 20 Auswahlmöglichkeiten von Vor- bis Nachspeise finden sich im Kochhaus. Regionale und saisonale Produkte stehen im Vordergrund, viele der Produkte sind Bio. Komplettiert wird das Angebot noch durch passende Kochutensilien und ein paar Klassiker. Wer für eine Crème Brûlée noch einen Bunsenbrenner braucht oder kein Olivenöl mehr hat, wird ebenfalls im Kochhaus fündig.
Gegründet hat das Kochhaus aber nicht etwa ein Koch, sondern ein ehemaliger Unternehmensberater. Ramin Goo kündigte mit 29 Jahren seinen Job und machte sich mit der Idee selbstständig. Im vergangenen Sommer eröffnete das erste Kochhaus in Berlin, im weitgehend von Familien bevölkerten Stadtteil Schöneberg. Es folgte eine zweite Filiale in Prenzlauer Berg, Anfang Dezember wagte sich Goo mit seinem Konzept nach Hamburg - und dürfte auch hier seine Nische finden.
Kochhaus St. Georg Mo-Sa 10.00-21.00, Lange Reihe 60 (U/S Hauptbahnhof); www.kochhaus.de