Hans Barlach ist mit seiner Medienholding Winterthur mit 39 Prozent Minderheitsgesellschafter. Jetzt bestätigt er ein Angebot der Übernahme.

Hamburg/Berlin. Der Hamburger Medienunternehmer Hans Barlach hat ein Angebot gemacht, den Suhrkamp Verlag komplett zu übernehmen. Einen entsprechenden Bericht der Hamburger Wochenzeitung „Die Zeit“ bestätigte Barlach auf Anfrage am Mittwoch.

Barlach ist mit seiner Medienholding Winterthur mit 39 Prozent Minderheitsgesellschafter. Er habe am 7. März in Berlin vor Gericht das Angebot unterbreitet, auch die 61 Prozent der Familienstiftung zu kaufen, „weil wir daran glauben, dass wir diesen Verlag besser führen könnten“, bestätigte Barlach. Allerdings hätten die Mehrheitsgesellschafter den Vorschlag abgelehnt. Er stehe weiterhin zu dem Angebot, dessen Höhe er nicht näher beziffern wollte.

Hintergrund ist der Streit zwischen Barlach und der Geschäftsführerin Ulla Unseld-Berkéwicz, die auch der Siegfried und Ulla Unseld Familienstiftung vorsteht, die Mehrheitsgesellschafter des Suhrkamp Verlags ist.

Der Hamburger Medienunternehmer, Enkel des Bildhauers Ernst Barlach, wirft der Witwe von Verlagsgründer Siegfried Unseld Missmanagement und die Vermischung von geschäftlichen und privaten Interessen vor. Von Suhrkamp war am Mittwoch zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Die Gesellschafter des Verlags streiten sich in Berlin vor dem Landgericht. Barlach geht es um die Absetzung Ulla Unseld-Berkéwicz als Geschäftsführerin. Am 9. Mai soll das Urteil gesprochen werden.