148 Minuten Radio hören junge Hamburger pro Tag. NDR 2 steigert seinen Marktanteil und behauptet starke Position. Auch Bremen kann zulegen.

Hamburg/Kiel/Hannover. Nach einer Medienanalyse hören junge Menschen wieder mehr Radio. In Hamburg widmeten die 14- bis 29-Jährigen täglich 148 Minuten dem Hörfunk, 41 Minuten mehr als bei der vorherigen Auswertung im Sommer 2011. Das berichtete die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein am Mittwoch nach Auswertung der MA 2012 Radio I. Demnach sei die Entwicklung auch im nördlichsten Bundesland ähnlich. In Schleswig-Holstein hört die junge Altersgruppe 165 Minuten Radio. Dennoch ist das Medium bei über 50-Jährigen weitaus beliebter, die in beiden Bundesländern mehr als dreieinhalb Stunden täglich damit verbringen.

NDR 2 hat in der aktuellen Media-Analyse seinen Marktanteil weiter gesteigert und behauptet seine Position im Norden. Das Programm kommt beim Marktanteil von Montag bis Sonntag im ganzen Norden auf einen Wert von 13,1 Prozent. Im letzten Jahr waren es 12,7 Prozent. "NDR 2 punktet mit verlässlicher Information, gutem Musikmix und nicht zuletzt mit der Erfolgs-Comedy 'Frühstück bei Stefanie'", sagte NDR-Intendant Lutz Marmor.

Auch die Programme von Radio Bremen haben im kleinsten Bundesland weiter an Beliebtheit gewonnen. Mehr als die Hälfte aller Radiohörer schaltete regelmäßig einen der Sender ein. Die Jugendwelle Bremen Vier konnte ihren Vorsprung als meistgehörter Sender weiter ausbauen, auf Platz zwei verbuchte auch der Servicesender Bremen Eins einen Zuwachs.

NDR 1 bleibt der meistgehörte Radiosender in Niedersachsen . Auf Rang zwei der Beliebtheitsskala landete radio ffn, gefolgt von NDR 2. Auf Platz vier kam Hit-Radio Antenne. Rund 64.000 Menschen in Deutschland wurden nach ihren Lieblingsprogrammen befragt.

"Der NDR erreicht mit seinen Hörfunkangeboten täglich rund die Hälfte der Norddeutschen. Das ist ein gutes Ergebnis“, sagte NDR-Intendant Lutz Marmor. "Wir freuen uns, dass wir uns behaupten konnten", sagte ffn-Geschäftsführer Harald Gehrung. Während alle anderen Privatsender im Norden Hörer verloren hätten, könne ffn sich über Stabilität freuen. Der Sender kam auf rund 405.000 Hörer pro Stunde, 20.000 mehr als im Sommer. Für die Zukunft setze ffn auf Kontinuität und wolle an Bewährtem, wie seiner Morningshow, festhalten.

Einbußen musste Hit-Radio Antenne hinnehmen, die Zahl der Hörer pro Stunde sank von 308.000 auf 255.000. Der Sender habe schon gegengesteuert, betonte Geschäftsführer Kai Fischer. "Mit Start unseres neuen Programmdirektors Carsten Hoyer haben wir bereits Ende vergangenen Jahres umfangreiche programmliche und personelle Veränderungen vorgenommen, weitere werden folgen."

Bei der zweimal im Jahr organisierten Media-Analyse werden auch die Hörgewohnheiten von allen deutschsprachigen Ausländern berücksichtigt. Die Umfrage ist für die Sender wichtig, da sich daran die Preise für Werbespots orientieren. Den werbefreien Wellen geben sie zugleich Hinweise, wie ihr Programm ankommt. In der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse sind etwa 260 Unternehmen aus der Werbe- und Medienwirtschaft zusammengeschlossen.

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