Ach, es ist immer wieder tragisch, wenn durch Boygroups geförderte Schwiegermütterträume platzen. Robbie Williams verließ Take That und versank knöcheltief im Partysumpf, Megahits hin oder her. Und N'Syncs Justin Timberlake zog vor versammelter Fernsehnation Janet Jacksons Nippel aus der Lasche - damit war sein Image auch hinüber, allen Megahits zum Trotz.
Aber Boyzone-Beau Ronan Keating ist flauschig geblieben und brav. Sein letztjähriges Album "Songs For My Mother" widmete er seiner eigenen, 1998 verstorbenen Mutter, indem er ihre Lieblingslieder wie "Time After Time" (Cyndi Lauper), "Make You Feel My Love" (Bob Dylan) oder "Suspicious Minds" (Elvis Presley) neu interpretierte. Aber zufällig erschien das Album pünktlich zum Muttertag, sodass Keating Platz 1 in den heimischen irischen Charts sowie in Großbritannien, Australien und Neuseeland erreichte. Allein in Großbritannien wurde 200 000 Müttern warm uns Herz.
Seine Solokarriere, die Keating 2000 nach sieben Jahren bei Boyzone begann, bewegt also noch etwas, auch wenn sich Boyzone 2007 wieder zusammenraufte und trotz des Todes von Stephen Gately im Oktober 2009 jüngst mit "Brother" das vierte Album herausbrachte. Kein Megahit, aber immer noch reif für die irische und britische Chartsspitze. Brave Jungs. Heute aber gibt es Ronan Keating solo im CCH.
Ronan Keating heute, 20.00, CCH 1 (S Dammtor), Tiergartenstraße 2, Karten ab 42,40; www.ronankeating.com