Offenbar legt es die Kulturbehörde darauf an, ohne Not Zigtausende Hamburger Bürger gegen sich aufzubringen. Statt das bemerkenswerte Engagement der Museumsfreundeskreise zu würdigen und zu stärken, sollen deren Vertreter künftig Sitz und Stimme in den Museums-Stiftungsräten verlieren. Hier wird dann nur noch das beschlossen, was die Behörde für richtig hält.
Ob das der Weisheit letzter Schluss ist, darf bezweifelt werden. Ganz sicher ist das millionenschwere Defizit nicht durch einen zu geringen Einfluss der Kulturbehörde verursacht worden, sondern vor allem dadurch, dass die Museumslandschaft in ihrer bisherigen Struktur unterfinanziert ist.
Dass die Mitglieder einer externen Expertenkommission, von denen die allermeisten niemals eine Museumsstiftung unter gleichen Bedingungen geleitet haben, jetzt vorrechnen, die Häuser seien "auskömmlich finanziert", sofern sie keine Sonderausstellungen und Baumaßnahmen bezahlen, ist schon ziemlich dreist. Ohne attraktive Sonderausstellungen würden Hamburgs Museen auf Provinzniveau herabsinken. Wenn zum Beispiel Kunsthalle und Museum für Kunst und Gewerbe überregional noch wahrgenommen werden, haben sie das nicht zuletzt dem Engagement ihrer Freundeskreise zu verdanken.
Dass diese wichtigen Förderer und Multiplikatoren nun jeden Einfluss verlieren sollen, ist tatsächlich eine Ohrfeige für die Kunst liebenden Bürger dieser Stadt.