Der Chef des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig, Josef Haslinger, hat die Nominierung von Helene Hegemann verteidigt.
Der Chef des Deutschen Literaturinstituts in Leipzig, Josef Haslinger, hat die Nominierung der umstrittenen Nachwuchs-Autorin Helene Hegemann (17) für den Preis der Leipziger Buchmesse verteidigt. Ihr Vergehen gegen das Urheberrecht sei für sie zwar blamabel, sagte Haslinger am Freitag im MDR Info-Radio. Allerdings werde die „Gesamtleistung des Buches nur unwesentlich geschmälert“.
Hegemann hatte eingeräumt, für ihren Überraschungs-Bestseller „Axolotl Roadkill“ Passagen aus dem Roman und Blog eines anderen Autors übernommen zu haben. Gleichwohl war sie für den Belletristik- Preis der Leipziger Buchmesse nominiert worden.
Sollte sich herausstellen, dass Hegemann sich auch noch bei anderen Autoren bedient habe, bekomme der Fall „eine andere Dimension“, schränkte Haslinger ein. Zugleich sprach er sich für eine moderate Linie bei Urheberrechtsfragen aus. „Wenn man Dinge zu viel schützt, dann können sie sich nicht verbreiten. Wenn man sie aber zu wenig schützt, dann wird sich keiner mehr Mühe geben, neue Ideen in die Welt zu setzen."