Das Musical erzählt die Erfolgsgeschichte von US-Präsident Barack Obama und seiner “Yes we can!“-Euphorie in Funk-, Gospel- und Rock-Songs.
Frankfurt/Main. Barack Obama ist der Star. „Hope“ heißt das Musical über den US-Präsidenten, das am Sonntagabend in der Frankfurter Jahrhunderthalle Premiere feierte. Knapp 2000 Menschen waren dabei.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Barack und Michelle Obama lernen sich in den 80er-Jahren kennen. 2008 wird er zum Präsidenten der USA gewählt. Gezeigt werden in dem Musical unter anderem der Wahlkampf, der Wahlabend und die Vereidigung.
Parallel dazu treten auf der Bühne immer mal wieder Bürger aus Chicago auf und berichten von ihren Sorgen. Über drei Stunden dauert das Stück. Weniger wäre mehr gewesen, nach der Pause blieben einige Plätze leer. Das Musical endet mit dem Lied „Hope“, da ist es schon fast Mitternacht.
Die Zuschauer beklatschten die Musical-Darsteller lautstark. An den Darstellern liegt die Langatmigkeit des Stückes nicht, sie verstehen allesamt ihr Handwerk. Unter anderem der Wahl-Frankfurter Jimmie Wilson überzeugt als Barack Obama, dem er sehr ähnlich sieht. Wilson kommt aber erst knapp eine Stunde nach Öffnung des Vorhangs auf die Bühne.
Der Autor Randall Hutchins konzentriert sich in dem überladenen Stück auf etliche Randaspekte. Sie werden oft nur kurz gestreift, wie etwa die Finanzkrise in einem Gespräch auf einer Straße in Chicago. Der Irakkrieg wird mit den vermissten Söhnen einer Familie abgehakt.
Mehrfach tritt die Mutter von Michelle Obama auf, ebenso US- Politiker wie John McCain, Sarah Palin und Hillary Clinton. Der Tod der Großmutter Obamas ist ebenfalls ein Thema, quasi nebenbei tanzen auch noch Afrikaner und ein Scheich über die Bühne.
Dazwischen erscheint immer mal wieder ein Erzähler, der den Zuschauern das Stück erklärt. Die meisten Dialoge sind in englischer Sprache, der Erzähler gibt im Nachhinein eine kurze Inhaltsangabe. Bei manchen englischen Texten läuft auf der Bühnenwand die deutsche Übersetzung mit, die einige Rechtschreibfehler enthält.
Am Ende des Musicals läuft es dann andersherum: Der Erzähler redet deutsch, im Hintergrund erscheint die englische Version. Etwas seltsam ist der Anfang des Stückes, als eine Stimme "zahlreiche interaktive Momente“ verspricht und das „Profi Drumming Team“ vorstellt. Das zeigt den Zuschauern, wie sie auf den Stühlen, auf denen sie sitzen, trommeln können. Getrommelt werden dürfe aber nur auf Aufforderung, ermahnt die Stimme.
Wie es mit „Hope“ weitergeht, ist am Ende des Premierentages noch unklar. „Wir haben mehrere Optionen“, formuliert es der Frankfurter Regisseur Roberto Emmanuele. Am liebsten würde er zunächst deutschlandweit mit seinem Stück auf Tour gehen, Termine gebe es jedoch noch keine.