Mit dem Literaturpreis Nonino wird Siegfried Lenz vor allem für seinen Roman “Deutschstunde“ geehrt, der “das Drama seines Volkes“ zeige.

Rom/Hamburg. Siegfried Lenz, seit 2002 Ehrenbürger in Hamburg, wird mit dem diesjährigen italienischen Literaturpreis Nonino ausgezeichnet.

Der 83-jährige deutsche Schriftsteller habe in seinem Werk Themen wie Gewalt und Verfolgung mit „Distanz und Misstrauen gegenüber jeder Form von Ideologie“ behandelt, hob die Jury am Mittwoch in ihrer Begründung hervor.

Besonders gewürdigt wurde der 1968 erschienene Roman „Deutschstunde“: Darin habe sich Lenz eindrücklich „mit dem qualvollen Drama seines Volkes“ am Ende des Zweiten Weltkrieges auseinandergesetzt.

Der mit 8.000 Euro dotierte Preis wird am 30. Januar in der Grappa-Brennerei Nonino im norditalienischen Ronchi di Percoto bei Udine verliehen. Zur Jury unter Vorsitz des britisch-indischen Literaturnobelpreisträgers V. S. Naipaul gehören unter anderen der irische Schriftsteller John Banville, der britische Theaterregisseur Peter Brook und der italienische Autor Claudio Magris.

Neben Lenz wird in diesem Jahr auch der rumänischstämmige Sozialpsychologe Serge Moscovici ausgezeichnet. Der Preis wird in diesem Jahr zum 35. Mal vergeben.