Zum Auftakt gab es neue Töne von Montag und Schrilles von King Khan & The Shrines. Gisbert zu Knyphausen erhielt den Musikpreis “Hans“ 2009.
Hamburg. Am frühen Donnerstagabend tröpfeln die Besucher nach und nach auf dem Spielbudenplatz ein. Zum Auftakt des Reeperbahn-Festivals haben die Hamburger Indie-Popper Montag die Ehre, sich einmal wie 1998 die Smashing Pumpkins zu fühlen und open air den Kiez zu beschallen. Mit "Heute ist Montag, und es ist fucking cold!" leiten sie den Song "Sommerabend" ein und senden die mit viel Piano-Pathos gespickten Lieder ihres Albums "Montag" in den Abendhimmel.
Wenige Stunden später wird es im Docks so richtig funky. Der in Berlin residierende Kanadier King Khan entfesselt auf der Bühne mit seiner Kapelle The Shrines ein psychedelisches Sound-Gewitter. Angetan mit Federkopfschmuck kreischt er sehr überzeugend "Land Of The Freak" und zappelt wie einst der selige Soul-Papst James Brown, als er seine Hüfte noch bewegen konnte. Sein Mix aus Punk-Rhythmen, hysterischem Sixties-Soul und Elementen aus der indianischen Mythologie reißt mit.
Bei der Eröffnung des Reeperbahn-Campus sagte Festival-Geschäftsführer Alex Schulz: "Gefühlt gibt es das Festival schon, seit die Beatles in den 60ern den Kiez rockten." Die Veranstaltung sei im vierten Jahr durch die Besuche des Teams beim holländischen Eurosonic-Festival und beim Vorbild, dem South-By-Southwest-Festival in Austin (Texas/USA), dank vieler Kooperationen internationaler geworden. Am ersten Abend hagelte es aber nicht nur frische internationale Rock-'n'-Roll-Klänge, sondern parallel zum Festival auch Preise.
Der in Hamburg lebende Songwriter Gisbert zu Knyphausen wurde im Grünspan vor 500 geladenen Gästen von der Interessengemeinschaft der Hamburger Musikwirtschaft mit dem ersten Hamburger Musikpreis "Hans" als "Hamburger Künstler des Jahres" geehrt. Knyphausen war im vergangenen Jahr beim Festival aufgetreten und startete danach eine Blitzkarriere. Hip-Hop- und Funkstar Jan Delay konnte sich mit seinem Team über den Preis für die "Herausragende Hamburger Künstlerentwicklung" freuen. Das Webradio ByteFM gewann in der Kategorie "Hamburger Medienformat des Jahres". Und das alles war ja erst der Anfang. Zwei Festivaltage liegen noch vor uns - mit vielen Höhepunkten.
Reeperbahn-Festival 2009 bis Sa 26.9., 1,- bis 2-Tages-Tickets 28,- bis 39,- an den Tageskassen; www.reeperbahnfestival.com
Das Online-Videotagebuch vom Reeperbahn-Festival im Internet unter: www.abendblatt.de/reeperbahnfestival