Vor und hinter den Bühnen nimmt das diesjährige Programm des Reeperbahn-Festivals Formen an.
Hamburg. Der Buchstabe bildet das Logo seit drei Jahren für das Reeperbahn-Festival, bei dem unter dem Motto "New International Music" in diesem Jahr vom 24. bis zum 26. September 160 Bands aus 20 Ländern auf 20 Bühnen zu hören sein werden.
Nicht nur das Musikprogramm wird Jahr für Jahr üppiger, auch die Veranstaltung selbst gibt sich immer mehr Gewicht. Im vierten Jahr ihres Bestehens wird im zeitlichen Rahmen des Festivals beim "Kiez-Kongress" erstmals ein lokaler Musikpreis vergeben, den sich die Interessengemeinschaft Hamburger Musikwirtschaft (IHM) ausgedacht hat.
"Hans - Der Hamburger Musikpreis" wird nicht etwa an die beste Band aus Großhansdorf vergeben, der Name soll auf das Hanseatische anspielen und auch auf den Sänger Hans Albers. Den Preisträgern in drei Kategorien - Hamburger Künstler des Jahres, Herausragende Künstlerentwicklung und Hamburger Medienformat des Jahres - winkt kein Geld, nur eine in ihrer Form noch geheim gehaltene Trophäe, die wechselnde Künstler gestalten sollen. Nils Koppruch verantwortet sie in diesem und im nächsten Jahr.
"Ziel ist es, mittels des Musikpreises sowohl eine für den Standort Hamburg hilfreiche Strahlkraft als auch eine Identifikationsstärkung für die Protagonisten der lokalen Musikszene zu erzielen", schreiben die Initiatoren. "Normale Preise haben wir schon genug", sagt IHM-Vorstand Uriz von Oertzen, der zur Sicherung des Preises extra eine Musikakademie gründen will.
Neu ist auch der "Reeperbahn Campus", bei dem ungeachtet des universitär klingenden Namens eher die zwanglose Begegnung von Kreativkräften der Musikbranche im Vordergrund steht. "Die kommen immer mehr zum Festival, da lag es nahe, ihnen auch ein Forum zu bieten, auf dem sie sich untereinander austauschen können", sagt Organisator Detlef Schwarte. Und flankierend zum Festival findet zum zweiten Mal der "Kiez-Kongress" statt, bei dem sich etwa 300 Auszubildende, Praktikanten und junge Existenzgründer aus dem Musikgeschäft aus ganz Deutschland von Fachleuten unterrichten lassen. Die Popkomm ist tot? Auf der Reeperbahn feiert sie eine hamburgische Wiederauferstehung.