Das ungleiche Duo aus Kabarettist und Comedian konnte die Erwartungen auch inhaltlich nicht erfüllen. Sprüche von Schmidt und Pocher

Hamburg. Das Experiment wird nach 18 Monaten beendet. "Beiden hat es gutgetan. Aber jetzt ist es Zeit, getrennte Wege zu gehen", kündigte Fred Kogel, Produzent von Harald Schmidt und Geschäftsführer der gemeinsamen Firma Kogel⪼hmidt, im "Spiegel" an. Im April 2009 soll es in der ARD die letzte Ausgabe der Late-Night-Show "Schmidt & Pocher" geben. Der Zeitpunkt des Ausstiegs überrascht nicht wirklich: Der Vertrag zwischen der ARD und dem Gespann Harald Schmidt/Oliver Pocher läuft ohnehin nur bis zum 31. Mai 2009.

Die Gemeinsamkeiten zwischen Schmidt und Pocher seien "ausgelotet", sagte Kogel. "Schmidt spielt im Duo sein Potenzial nicht aus." Ein klarer Seitenhieb gegen Oliver Pocher, der im Oktober 2007 als Frischzellenkur von ProSieben in die ARD-Sendung verpflichtet wurde. Übrigens vorgeschlagen von Harald Schmidt. Doch weder inhaltlich noch quotenmäßig konnte das ungleiche Duo die Erwartungen erfüllen. Die beiden waren nur Tagesgespräch, wenn sie geplant provozierten, wie mit dem "Nazometer" (das Gerät sollte bei Wörtern aus dem Nationalsozialismus Alarm schlagen) oder der Einladung an die Rapperin Lady Bitch Ray (die ein Döschen mit "Intimsekret" überreichte). Die Zuschauerzahlen stiegen im Vergleich zu Schmidts Soloauftritten, aber der angestrebte zweistellige Marktanteil blieb unerreicht.

So betrachtet ist man bei der ARD vielleicht nicht einmal so unglücklich über die angekündigte Trennung. Auch wenn man noch nichts Konkretes dazu sagen möchte. Der WDR, der die ARD-Verhandlungen mit Schmidt führt, wollte das Ende der Sendung nicht bestätigen, "da die Verhandlungen darüber noch nicht abgeschlossen sind". ARD-Programmdirektor Volker Herres sagte, ihm seien beide auch solo willkommen.

Fred Kogel zumindest hat genaue Vorstellungen. In einem Wahljahr wolle man Schmidt auf einem Level sehen, "das sonst im deutschen Fernsehen niemand liefert". Es gehe darum, "die Comedy-Latte wieder höher zu legen in Richtung Anspruch und Intellekt".

Und Oliver Pocher? Der hatte Anfang Dezember in einem Interview mit der "Bunten" gesagt: "Ich wollte die Sendung unbedingt zwei Jahre lang machen. (...) Ob mit Schmidt oder ohne, bei der ARD oder einem anderen Sender, das wird sich zeigen. Wichtig ist mir vor allem die Regelmäßigkeit der Sendung." Laut hat er auch schon mal über eine gemeinsame Show mit Dieter Bohlen nachgedacht, bei RTL.