Beim Gammelfleisch ist bekanntlich alles im grünen Bereich. In gewissem Sinne ist es sogar ein Jungbrunnen: Wer davon isst, wird nicht alt.

Beim Gammelfleisch ist bekanntlich alles im grünen Bereich. In gewissem Sinne ist es sogar ein Jungbrunnen: Wer davon isst, wird nicht alt. Jedenfalls haftet dem Wort "Gammelfleischparty" wenig Lebensfrohes an. Doch tatsächlich bezeichnet das morbide Etikett eine beliebige Feierlichkeit von Menschen über 30 Jahren, unabhängig vom Alter des Grillgutes. Es ist das "Jugendwort des Jahres". Ermittelt von einer Jury im Auftrag des Langenscheidt-Verlags. Der stellt kluge gelbe Bücher her. Wer jetzt sagt, die kenn ich doch, diese Telefonbücher, wird im PISA-Ranking gleich ganz unten einsortiert. Langenscheidt stellt nämlich tolle Sprachführer her. Jedenfalls hat der Verlag die Initiative "Jugendwort des Jahres" gestartet, und die Jury hat 25 000 Votierungen im Internet ausgewertet (www.jugend wort.de). Das "Gammelfleisch" hat gewonnen, weil es einen so entzückenden Ekelfaktor hat. Aber auf den Plätzen fand sich auch noch Putziges. Zum Beispiel die "Bildschirmbräune", die den quarkigen Teint eines Computerfreaks auszeichnet. Das sind Leute, die fragen: "Was ISDN hier los?"

Den dritten Platz belegte der Begriff "unterhopft". Hierbei geht es nicht um eine Unterart des Wiedehopfs (Upupa epops) aus der Ordnung der Hopfartigen, sondern um einen Menschen, der zu viel Blut im Alkohol hat. Gerade bei Jugendlichen heißt es ja "Hopfen und Malz erleichtern die Balz", also steht der Pegel gern mal kurz vor dem Zäpfchen.

Womit wir beim vierten Platz der Wort-Wahl wären: dem "Daten-Zäpfchen". Hierbei geht es weniger um anale Medikation, sondern um den USB-Stick. Das reputierliche Speicher-Teil wird manchen Computern in der Tat rückseitig eingeführt, ein Verfahren, das für den menschlichen Gebrauch in diesem Fall allerdings recht wenig Vorteile bereithält.

Kommen wir zum fünften Platz, der "Stockente". Der beliebte Wasservogel ist hier verbaler Pate für einen Vierbeiner - den Nordic Walker. Es geht um die einzige Sportart, bei der man schon vor einem Unfall an Stöcken geht. (Bei Frauen heißt es Nordic Talker.) Manche wagen sich sogar an die härteste Version: Laufen ohne Stöcke.