Sein Debütalbum heißt "One Chance". Der als "Telekom-Tenor" bekannte Paul Potts (38) hat sein Glück beim Schopf gepackt und es zum Medienstar gebracht. Über Nacht.

Am 9. Juni 2007 gewann der Handy-Verkäufer und Amateursänger aus Südwales in der britischen "Superstar"-Variante "Britain's Got Talent" - und startete mit der Arie "Keiner schlafe" ("Nessun dorma") aus Puccinis "Turandot" durch. Seitdem findet er keine Ruhe mehr, sang vor Königin Elizabeth II. und tourt um die Welt. Den Pavarotti-Hit gibt's am Sonntag bei Potts' Konzert in der Color-Line-Arena sicherlich mit doppeltem Da capo. Nicht auf Puccini ist die Fan-Gemeinde versessen, sondern auf Potts' "Winner"-Titel. Was schert diesen stämmigen Mann mit dem Mondgesicht da der Spott von Musikkritikern?

Seit der Chorknaben-Zeit in Bristol belächelte man seine Opernpassion. Aufgewachsen mit drei Geschwistern (Vater Busfahrer, Mutter Kassiererin), weckte eine Ramsch-CD von Jose Carreras seine Sangesleidenschaft. Nichts hielt ihn mehr davon ab. Weder die Jobs noch Krankheit oder Schlüsselbeinbruch. In seiner Frau Julie Ann hat er eine Verbündete gefunden. Sie half ihm über schwere Zeit hinweg - und die Gesangsstunden zu finanzieren.

Paul Potts glaubte immer an seinen Traum vom Singen, egal was geschah. Das ist seine Stärke. Und das war sein Glück.