WINDHUK. Wie kriegt man das Ohnsorg-Theater zum Bellen? Man schickt es ans Meer und verkündet in regelmäßigen Abständen: "Da sind Wale!" - "Wowowowowo?" Reiseleiter Jürgen Heinzelmann - in den 60er Jahren aus Hamburg ausgewandert, aber dem hanseatischen Humor durchaus noch verpflichtet - weiß, wie er seine Truppe bei Laune hält.

Das Ohnsorg-Theater ist auf Gastspielreise. Mitsamt Ensemble, Intendanz und Fanklub. In Südafrika und Namibia. Wo andere höchstens einen Blick über den Tellerrand riskieren, überquert das Ohnsorg gleich den Äquator.

Nach einem kurzen Abstecher ans südafrikanische Kap der Guten Hoffnung kam die Gruppe, darunter auch der ehemalige SPD-Finanz- und Verteidigungsminister Hans Apel mit seiner Frau, gestern in Windhuk an, der Hauptstadt Namibias. Am heutigen Sonnabend wird dort, an der Deutschen Höheren Privatschule, die erste Afrika-Vorstellung in der Geschichte des Ohnsorg-Theaters über die Bühne gehen: "Dat Hörrohr", klassische niederdeutsche Theaterkost im ehemaligen Kolonialgebiet Deutsch-Südwest.

Die Chance auf schwimmende Säuger wird es für die Mitreisenden erst wieder im nächsten Gastspiel-Ort geben, im namibischen Swakopmund an der Atlantikküste. Aber man ist ja ohnehin vor allem wegen der Kultur hier. Der eigenen und der fremden. Und zu sehen gibt es auch in Windhuk genug. Keine Wale. Aber zur Abendvorstellung hat sich immerhin der deutsche Botschafter angekündigt.