Filmmusik: Der Hamburger Komponist Thomas Hettwer schreibt die Musik für viele Fernsehserien.

Hamburg. Daß Ostern für Kinder ein Fernsehfest sein kann, liegt auch an Alina: Auf einem Reiterhof erlebt sie spannende Abenteuer. Zu sehen ist der Dreiteiler "Alina" von Karfreitag bis Ostermontag im Nachmittagsprogramm der ARD. Nur Eingeweihte wissen, daß die Filmmusik von dem Hamburger Komponisten Thomas Hettwer (41) stammt.

Auch sonst hat Hettwers Leben Note - von Kindesbeinen an. Der Vater ist Organist an St. Joseph auf der Großen Freiheit, die Mutter Musiklehrerin. Das Ergebnis kann sich hören lassen: In zahlreichen Fernsehserien von ARD und ZDF, in der Werbung für Colgate & Co., in Kinospots zum Beispiel für das Hamburger Abendblatt oder auch in der akustischen Präsentation der Fußballsendungen früher bei tm3 und Premiere.

Wer den Künstler nicht nur hören, sondern leibhaftig erleben will, hat viele Möglichkeiten. Hettwer ist als Pianist auf Eberhard Möbius' "Kulturschiff" aktiv, und im Tivoli auf der Reeperbahn gibt's in "XXLvis" lustvoll auf die Ohren. Kontrast ist das Orgelspiel in der katholischen Kirche Maria Grün in Blankenese. Quasi nebenbei wirkt der Musiker als Professor für Klavierimprovisation an der Hochschule für Musik und Theater in Pöseldorf. Komplettiert wird das Potpourri durch maßgeschneiderte Musicals etwa für Blohm + Voss, Edeka und BAT.

Komponiert und produziert wird als Kleinunternehmer auf eigene Rechnung. In Sachen Musicals und Filmmusik an der Seite seines Hamburger Kollegen Christoph Brüx, meist jedoch im Einklang mit einer ganz besonderen Partnerin: Ehefrau Madeleine Lang. Im eigenen Studio daheim in Lütjensee. Das Duo kam sich vor zehn Jahren taktvoll näher. Auf der Bühne - wo sonst! So entstand ein musikalisches Duett, das in dieser Form ob der Vielfalt einmaligen Charakter hat. "Wir harmonieren eben in jeder Beziehung", sagen beide unisono.

Auch bei Madeleine ist das Faible für gute Töne praktisch in die Wiege gelegt: Der Name ihres Vaters, Werner Lang, hat als Arrangeur und Dirigent einen feinen Klang; er schuf die Noten für Sinatras Weltsong "My Way" und war Produzent des österreichischen Popstars Taco.

Mit zwölf Jahren nahm Madeleine ihre erste Schallplatte auf. Genau in dem Alter also, in dem Ehemann Thomas Organist wurde. Dann ging es Schlag auf Schlag: Die Hamburgerin Madeleine Lang entwickelte sich zu einer der gefragtesten Studiosängerinnen Deutschlands. Peter Maffay, Kid Creole, Tony Christie, die Scorpions und Udo Jürgens engagierten die Frau mit der fast über vier Oktaven reichenden Stimme. Als Duett-Partnerin von Marius Müller-Westernhagen beeindruckte Madeleine Lang 90 000 Zuhörer bei einem Livekonzert auf der Trabrennbahn.