Whitney Houston, Dionne Warwick und Natalie Cole

Hamburg. Um zwanzig Minuten vor zwölf war der Augenblick da, auf den mehr als 10 000 Fans in der Color-Line-Arena gewartet haben: Die "Soul-Diva" Whitney Houston sang die Herzschmerz-Ballade "I Will Always Love You" - ihr erfolgreichster Single-Hit. Den Zuhörern trieb es Gänsehaut auf Hals und Arme. Ihre unvergleichlich voluminöse Stimme drang eindrucksvoll bis in die hinterste Arena-Ecke.

In drei verschiedenen Outfits stand die 40-Jährige mit der Fünf-Oktaven-Stimme in Hamburg auf der Bühne und bewies: Trotz viel negativer Presse über Alkohol-, Kokain- und Nervenprobleme gehört sie zu den ganz Großen. Sie spielte mit den Zuschauern - sie glänzte.

Den Abend eröffnete die zweite der drei "Soul Divas", Houstons Cousine Dionne Warwick, die mit 63 Jahren einige ihrer schönsten Hits aus 40 Jahren Bühnenerfahrung präsentierte. Wenn auch nicht so frenetisch bejubelt wie Whitney, begeisterte sie 45 Minuten lang mit Hits wie "Walk On By" und "I'll Never Fall In Love Again".

Gleichzeitig ärgerten sich mehrere hundert Besucher vor den Arena-Türen (wir berichteten). Grund dafür war die kurzfristige Verlegung von der AOL- in die Color-Line-Arena und der dafür nötige Tausch der Karten vor Ort. Darum startete das Konzert vierzig Minuten später, was leider nicht reichte, denn die Schlangen an den Kassen hatten sich immer noch nicht aufgelöst.

Drinnen hingegen wurde getanzt, gefeiert und gejubelt, als nach Dionne Warwick Diva Nummer drei, Natalie Cole, Tochter von Jazzlegende Nat "King" Cole, im hautengen schwarzen Abendkleid die Bühne betrat. Höhepunkt des Auftritts der 54-Jährigen war der Klassiker "Unforgettable", den sie, ermöglicht durch digitale Technik, gemeinsam mit ihrem verstorbenen Vater sang, der auf der Leinwand mit seinem Part zu sehen war.

Obwohl der Abend allen drei "Soul Divas" gewidmet war, war es ganz deutlich das Küken unter den Sängerinnen, dem die meiste Aufmerksamkeit galt: Als Whitney die Massen mit Hits aus den 80ern wie "I Wanna Dance With Somebody" und "How Will I Know" zum Rocken brachte, bebte die gesamte Halle.

Alle Diven zusammen gaben um Mitternacht den Klassiker "That's What Friends Are For" von Dionne Warwick. Ein glorreiches Ende eines stimmgewaltigen Abends.