Hamburg. Ein Stern geht auf. Strahlend ganz in Weiß. Das Show-Wunder Cher geizte beim angeblichen Abschiedsauftritt in der Color-Line-Arena weder mit Effekten noch mit ihren musikalischen Knallern. Augen und Ohren kamen voll auf ihre Kosten bei der aufwendigen Präsentation ihres aktuellen Albums "Living Proof".

Cher ist der lebende Beweis, dass eine Pop-Oma noch mit opulent ausgestattetem "Opern-Pop" zu faszinieren und zu überraschen weiß: Unnahbar und exhibitionistisch, keusch und lasziv zugleich hält sie prunkend in weißem Pelz wie die Königin von Saba Hof mit den Hit-Perlen aus über 30 Jahren Weltkarriere: Von "Gypsies, Tramps & Thieves" und "Shoop Shoop Song" über "Half Breed" und "Love Hurts" bis zu "Strong Enough" und "Believe".

Längst ist Cher ein Fixstern am Pop-Himmel und schaffte es wunderbarerweise - aber sicherlich nicht mittels diverser Schönheitsoperationen -, ihre herausragende Position zu erhalten. Gab sich die Filmschauspielerin durchaus menschlich als Chaos-Frau von nebenan, so überlässt die Sängerin nichts dem Zufall. Ihr Geheimnis sind die charakteristische, dunkel timbrierte Stimme, ein unverwechselbarer Stil, sich zu präsentieren, und - nicht zuletzt - absolute Perfektion. (-itz)