Auf dem größten Indoor-Musikfestival der Welt in Austin/Texas wurde mit einer Guerilla-Aktion für das Hamburger Reeperbahn Festival geworben.

"Reeperbahn” steht auf dem weiss-blauen Strassenschild. Das ist auf den ersten Blick nichts Ungewöhnliches. Allerdings hängt das Schild nicht auf St. Pauli, wo man es vermuten würde, sondern in Texas, genauer gesagt: Austin, Texas. Vom 18.3. - 21.3. hat hier zum 23. Mal das größte Indoor Musikfestival der Welt statt gefunden das South by Southwest, kurz SXSW. An vier Tagen spielten mehr als 1.800 Bands in über 80 Clubs, die alle an der zentralen 6th Street gelegen sind. Und genau diese 6th Street wurde am Samstag mit neuen Straßenschildern zur Reeperbahn umgetauft. An Poilzeiabsperrungen, Häuserwänden und über Clubeingängen überall hingen die "Reeperbahn" Schilder und sorgten damit für große Verwirrung beim SXSW Publikum.

Die geheimnisvolle Verwandlung geschah im Zuge einer Guerilla Marketing Aktion, die von Studenten der Leuphana Universität in Lüneburg geplant und auch ausgeführt wurde, um einen ganz besonderen Gast des SXSW zu bewerben: Das Reeperbahn Festival. Unterstützt von Hamburg Marketing präsentierte sich das Hamburger Musikevent mit einem großen Showcase am Samstag in der Habana Calle an der 6th Street einem internationalen Publikum. Getreu dem Reeperbahn Festival Leitspruch "New International Music", spielten sechs Bands aus fünf verschiedenen Ländern.

Den Anfang machten die Tontons aus Houston, deren Sängerin das Publikum mit ihrer souligen Stimme verzauberte. Das genaue Gegenprogramm lieferten die Hamburger Lokalmatadoren Neat Neat Neat, die eher auf lautstarken Rock'n'Roll setzten. Beim Auftritt von Murder war das Publikum so angetan, dass sich die ersten Reihen spontan hinsetzten, um den wunderschönen Balladen der Dänen besser lauschen zu können. Die Shackeltons aus Pennsylvania brachten sogar ihre eigene Bühnendekoration bestehend aus Blumen und Zweigen mit. Die Höhepunkte des Abends waren aber unumstritten der Auftritt der quirligen, irischen Singer-Songwriterin Wallis Bird und des belgischen Rockduos The Black Box Revelation, die dem Abend mit verzerrter Gitarre, treibendem Schlagzeug und Whiskey im Blut einen krönenden Abschluss setzten. Durch die lauschige Nacht bummelte das Publikum dann über die neue Reeperbahn auf der 6th Street langsam nach Hause. Das Reeperbahn Festival hingegen bereitet sich jetzt auf den kommenden September vor, denn dann wird die vierte Ausgabe des Festivals über die Bühnen Hamburgs gehen. Diesmal aber an der richtigen Reeperbahn, in Hamburg, St. Pauli.