Das Revolutionsstück des vor 80 Jahren geborenen Dramatikers wurde von Sylvain Creuzevault asketisch und hochkonzentriert auf die Bühne des Malersaals gebracht.
Hamburg. Mit heiligem Ernst hat der junge französische Regisseur Sylvain Creuzevault am Sonntag im Malersaal des Schauspielhauses Heiner Müllers Revolutionsstück "Der Auftrag" inszeniert. Karge Bühne, kaum Requisiten, alltägliche Kleidung, wenig Theatralik stattdessen höchstmögliche Konzentration auf den Text, der kunstlos, aber künstlich vorgetragen wird. Und auch die ab und zu eingesetzten Masken französischer Revolutionäre wie Robespierre und Danton (Masken: Loic Nebreda) sind weniger historische Verortung als ein zeitloser Gespensterreigen. Debuisson, Galloudec und Sasportas sollen im Auftrag des Pariser Konvents einen Sklavenaufstand gegen die Briten auf Jamaika vorbereiten. Im Scheitern ihres Auftrags offenbart sich die Notwendigkeit zum Scheitern, die jeder Revolution innewohnt. Eine weitere Erkenntnis hat sich das Publikum der asketischen Inszenierung in anderthalb Stunden hart ersessen: Revolution ist harte Arbeit.
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