Mit einer erfolgreichen Bilanz beendet das Ballett der Hamburgischen Staatsoper unter Leitung von John Neumeier an diesem Sonnabend seine einmonatige Tournee durch Japan. „Es freut uns sehr, dass die Tournee trotz der Wirtschaftskrise in Japan ein solcher Erfolg war“, sagte Neumeier vor der Rückreise seiner Compagnie nach Hamburg.

Tokio. Mit einer erfolgreichen Bilanz beendet das Ballett der Hamburgischen Staatsoper unter Leitung von John Neumeier an diesem Sonnabend seine einmonatige Tournee durch Japan. "Es freut uns sehr, dass die Tournee trotz der Wirtschaftskrise in Japan ein solcher Erfolg war", sagte Neumeier vor der Rückreise seiner Compagnie nach Hamburg. "Für uns war es besonders schön zu sehen, wie begeistert das japanische Publikum vom Tanz insgesamt und von unseren Balletten im Besonderen ist".

Erstmals zeigte Neumeiers Compagnie im Land der aufgehenden Sonne "Die kleine Meerjungfrau" und erntete dafür überall frenetischen Beifall. Auf dem Programm der Reise, die das Hamburger Ballett nach Tokio, Osaka, Yokohama, Nagoya, Hiroshima sowie nach Fukuoka führte, stand außerdem "Die Kameliendame".

Es war die nunmehr sechste Tournee des Hamburg Balletts in Japan. Seit 1986 präsentierte die Compagnie in dem asiatischen Inselreich insgesamt 22 Ballette in 93 Vorstellungen und erreichte damit etwa 250.000 Menschen. "Mit diesen Menschen haben wir ohne Worte kommuniziert, wir haben uns auf der emotionalen Ebene verständigt - Bewegungen gefunden, die bewegen", sagte Neumeier. Für ihn ist Japan seit langer Zeit eine Quelle der Inspiration. So ist "Die kleine Meerjungfrau" besonders auf den Geschmack der tanzbegeisterten Japaner zugeschnitten. Viele Elemente in Choreographie, Kostüm und Musik für die Produktion "Die kleine Meerjungfrau" sind dabei dem traditionellen japanischen Theater - No und Kabuki - entliehen.

"Es ist eine Form von Theater, die ich sehr liebe", sagte Neumeier während der Japan-Tournee. Einerseits die bezaubernde Schönheit dieser jahrhundertealten Schauspiele mit ihrer Fülle an poetischen Anspielungen und den sehr langsamen und äußerst elegant wirkenden Tänzen, zugleich aber die sehr starke Konzentration, die sie vermitteln. Beeindruckt ist Neumeier auch von der hohen Bedeutung, die die Jahreszeiten für die Japaner haben, sei es bei Gerichten oder der Dichtkunst Haiku. Beides inspirierte ihn zu den Werken "Seven Haiku of the Moon" und "Seasons - The Colors of Time", die er für Tokios Ballett schuf.

Beide Werke will Neumeier nun zusammen mit einer neuen Kreation am Ende der kommenden Spielzeit im Juli 2010 auch in Hamburg aufführen, zusammen mit fernöstlicher und westlicher Musik. Während der Japan-Tournee markierte ein Gastspiel in Nishinomiya bei Osaka zugleich den Auftakt der Feierlichkeiten zum 20-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und Osaka. Michael Schroen, Leiter des Goethe-Instituts Osaka sprach von einer "Sternstunde für Osaka".