Vorgezogene Frühlingsgefühle für Clint Eastwood: Drei Monate vor dem Auftakt zum Filmfestival von Cannes (13. bis 24. Mai) hat der Produzent, Regisseur und Schauspieler eine Goldene Palme erhalten. Die besondere Auszeichnung außerhalb des Wettbewerbs ehrt „das Talent eines großen Meisters auf dem Höhepunkt seiner Kunst“... Bilder aus Clint Eastwoods Filmen.
Paris. Vorgezogene Frühlingsgefühle für Clint Eastwood: Drei Monate vor dem Auftakt zum Filmfestival von Cannes (13. bis 24. Mai) hat der Produzent, Regisseur und Schauspieler eine Goldene Palme erhalten. Die besondere Auszeichnung außerhalb des Wettbewerbs ehrt "das Talent eines großen Meisters auf dem Höhepunkt seiner Kunst", wie die Festivalleitung mitteilte. Eastwood gelinge wie keinem anderen die "Synthese des klassischen und des modernen amerikanischen Kinos". Festivalpräsident Gilles Jacob überreichte die Palme d'Or während einer privaten Feier im Pariser Restaurant Le Fouquet.
"Ich fühle mich sehr geschmeichelt", sagte Eastwood, der mit seiner Familie zu dem Fest erschienen war. Der Amerikaner rühmte die Unterstützung der französischen Filmemacher, die ihm bei seinem Regiedebüt 1970 sehr geholfen hätten, "als die Leute in meinem Land sehr viel zurückhaltender waren". In den Jahren zuvor hatte der Schauspieler und Filmemacher bereits seine Filme "Der namenlose Reiter", "Bird", "Weißer Jäger, schwarzes Herz", "Mystic River" und "Der fremde Sohn" bei dem Festival an der Côte d'Azur vorgestellt. Der 78-Jährige hielt sich jezt in Paris auf, um seinen jüngsten Film "Gran Torino" vorzustellen, in dem er selbst auftritt.
Der Hollywood-Veteran - bereits fünfmal mit dem Golden Globe und zweimal mit dem Oscar ausgezeichnet - hat im Januar mit seinem neuen Drama auf Anhieb den Spitzenplatz der nordamerikanischen Kinocharts erobert. Es ist das beste Debüt überhaupt für Eastwood, der als Regisseur und Hauptdarsteller den Ton angibt. Er spielt einen verbitterten, unglücklichen Kriegsveteranen, einen Witwer in Michigan. Dieser Walt Kowalski ist voller Fremdenhass, überwindet ihn am Ende aber. Sein ganzer Stolz ist ein Gran Torino von 1972, den hütet er wie seinen Augapfel. Als Walts Nachbar, ein koreanischer Teenie, versucht, ihm den Wagen zu stehlen, scheinen sich alle Vorurteile des Alten zu bestätigen. Doch als er mitbekommt, wie die Nachbarsfamilie von einer Gang schikaniert wird, schreitet Walt ein. Die Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) hat das Drama als "Besonders wertvoll" beurteilt.