Vielleicht steht Filmkomponist Hans Zimmer (51) in diesem Moment in seinem Haus in Malibu, Kalifornien, und überlegt, wo noch Platz für seinen dritten Grammy ist, den er am Sonntag für den Soundtrack zu "Batman - The Dark Knight" bekommen hat. Schließlich ist die Liste der Auszeichnungen des in Frankfurt am Main geborenen und vom 13. Lebensjahr an in England aufgewachsenen Musikers so lang wie der Strand vor seiner Haustür: Ein Oscar (1995 für "König der Löwen"), zwei Golden Globes und ungezählte weitere Preise und Nominierungen stehen in seiner Vita.
Dabei galt er als unmusikalischer und schwer erziehbarer Schüler, brach seine Klavierstunden ab und schlug sich als Autodidakt durch - zum Beispiel Ende der 70er als Keyboarder der Band The Buggles ("Video Killed The Radio Star").
Von Ennio Morricone ("Spiel mir das Lied vom Tod") inspiriert, wechselte Zimmer 1982 ins Filmfach - die Erfolgsgeschichte begann. Dennoch fühlte sich Zimmer in Europa lange unverstanden. Sein wuchtiger Stil ("Zimmer-Lautstärke"), eingeleitet 1991 mit "Backdraft", forderte manch ätzende Kritik heraus. In seinem Strandhaus, in dem der vierfache Vater in zweiter Ehe mit seiner Frau Suzanne lebt, hört der Workaholic eher weniger polarisierende Komponisten: Mahler und Mozart.