Die älteste Sängerin des Ensembles ist 77 Jahre alt: “So viele junge Leute sind beim ESC – da haben wir uns gedacht: Das können wir auch.“

Baku. Sie sind die heimlichen Stars des Eurovision Song Contest, nicht nur in Deutschland haben die russischen "Pop-Omas“ der Buranowski Babuschki für Aufsehen gesorgt. Am Montag stand in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku ihre erste Probe an. Den englischen Teil ihres Songs "Party For Everybody“ einzustudieren, habe ihnen keine Probleme bereitet, sagte eine der Musikerinnen selbtbewusst. "Englisch lernen war gar nicht schwer.“

Buranowski Babuschki stammen aus dem Dorf Buranowo und singen normalerweise nur in der udmurtischen Sprache ihrer Heimatregion. Nach der ersten Probe gaben die ESC-Omas "Yesterday“ von den Beatles auf Udmurtisch zum Besten. "So viele junge Leute sind beim ESC – da haben wir uns gedacht: Das können wir auch.“ Die älteste Sängerin des Ensembles ist 77 Jahre alt.

Buranowski Babuschki gelten als einer der ESC-Favoriten. Das Finale findet am 26. Mai statt. Für Deutschland tritt Roman Lob an.

Aserbaidschanische Polizei verhindert Protest zum Song Contest

Nach Eintreffen der ersten Gäste zum Eurovision Song Contest (ESC) hat die aserbaidschanische Polizei in Baku spontane Proteste von Regierungsgegnern verhindert. Mindestens zehn Menschen seien bei der nicht genehmigten Kundgebung in der Hauptstadt abgeführt worden, berichteten Medien am Montag. Reporter der unabhängigen Agentur Turan sprachen von einem wahllosen Vorgehen der Sicherheitskräfte. Der Oppositionsführer Isa Gambar, Chef der Musawat-Partei, hatte im Gespräch angekündigt, die internationale Aufmerksamkeit zum ESC für die Proteste nutzen zu wollen.

Teilnehmer der Kundgebung riefen "Freiheit!“ und forderten einen besseren Schutz ihrer Eigentumsrechte. In der Hauptstadt sind nach inoffiziellen Schätzungen seit 2009 mehr als 4000 Gebäude abgerissen worden. Viele Bewohner beklagen, dass sie zwangsenteignet und nicht angemessen entschädigt worden seien. Die autoritäre Führung steht international wegen Menschenrechtsverstößen in der Kritik. (dapd/dpa)