Hamburg. Seit April 2024 dürfen Erwachsene legal Cannabis konsumieren. Jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen. Bei Verstößen schreitet die Polizei ein.
.Der Startschuss folgte am 1. April. Und war kein Scherz. Seitdem ist Cannabis in Deutschland freigegeben. Unter bestimmten Regeln sind der Besitz, der Anbau und das Kiffen erlaubt. jetzt gibt es eine erste Bilanz: In den ersten neun Monaten nach Legalisierung des Cannabis-Konsums hat die Hamburger Polizei insgesamt 79 Gesetzesverstöße festgestellt. Sie führten zu 42 Bußgeldbescheiden, wie die Innenbehörde mitteilte.
Legal Kiffen in Hamburg: Meiste Bußgelder wegen Konsum in Sichtweite einer Schule
Am häufigsten wurden Konsumenten ertappt, wenn sie Marihuana oder Haschisch in Sichtweite einer Schule oder eines Spielplatzes rauchten: jeweils 13 Mal. In zwölf Fällen wurden Drogen direkt auf einem Spielplatz konsumiert. Elfmal hatten Personen mehr als die erlaubten 25 Gramm bei sich, in einem Fall hatte jemand mehr als die erlaubten 50 Gramm daheim.
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Bei den übrigen Verstößen ging es um den Konsum in oder in Sichtweite einer Kinder- und Jugendeinrichtung (acht Fälle), einer öffentlich zugänglichen Sportstätte (fünf), in Gegenwart von Minderjährigen (sechs) oder in einer Fußgängerzone (sechs). Fünf Konsumenten bewahrten ihr Cannabis zu Hause nicht so auf, dass es vor dem Zugriff von Kindern und Jugendlichen sicher war.
Cannabis-Verstöße in Hamburg: Im Schnitt 129 Euro pro Bußgeldbescheid
Die Stadt kassierte gut 5400 Euro an Bußgeldern, also im Schnitt 129 Euro pro Bescheid. Möglich sind sehr viel höhere Beträge. Nach der Bußgeldverordnung, die der Hamburger Senat am 8. Mai verkündet hatte, droht zum Beispiel bei Verstößen gegen den 100-Meter-Mindestabstand zu Schulen, Kindergärten, Spielplätzen, Jugendeinrichtungen oder Sportstätten eine Strafe von 500 Euro. Wer in Gegenwart von Minderjährigen kifft, riskiert ein Bußgeld von 1.000 Euro.
Unterdessen kann mehr Cannabis in Hamburg legal produziert werden. Das zuständige Bezirksamt Altona hat inzwischen drei Anbauvereinigungen zugelassen. Insgesamt 15 Anträge wurden nach Angaben des Bezirksamts gestellt.
mit dpa