Bargteheide. Der partei- und fraktionslose Stadtvertreter hält Kritik an Bürgermeisterin für überzogen und destruktiv.
Klaus Mairhöfer ist bekannt dafür, dass er in der Kakophonie der Bargteheider Kommunalpolitik gern mal einen Kontrapunkt setzt. Das hat der partei- und fraktionslose Stadtvertreter nun auch nach der breiten Kritik am Kahlschlag zwischen Bornberg und Südring getan. Für ihn ist sie völlig überzogen und destruktiv.
„Schließlich handelt es sich hier um die Fällung von Bäumen und nicht um eine Katastrophe“, sagt er. Statt einer sachlichen Fehleranalyse sei nun eine „Treibjagd“ auf Mitarbeiter der Stadtverwaltung im Gange. „Verantwortung zu tragen, bedeutet nicht, Köpfe rollen zu lassen“, so Mairhöfer.
Wie bereits berichtet, hatten die Ortsvorsitzenden von CDU, SPD, FDP und die Wählergemeinschaft (WfB) in einer gemeinsamen Erklärung ihre Auffassung bekräftigt, dass viele Fragen zum Zustandekommen des unerlaubten Kahlschlags bislang unbeantwortet sind. Zudem war Bürgermeisterin Birte Kruse-Gobrecht (parteilos) für ihre fragwürdige Informationspolitik und mangelnde Transparenz bei der Aufarbeitung des Vorgangs kritisiert worden.
Pflegemaßnahmen blieben Jahrzehnte aus
Das beurteilt Mairhöfer gänzlich anders. Für etliche Fraktionen seien die bedauerlichen Fällungen nur ein willkommener Anlass, den bereits seit Längerem währenden „Zermürbungskrieg“ gegen die Verwaltungschefin fortzuführen. Das „meuchelmörderische und stetige Geben von Giftdosen“ erinnere ihn an die Figur des Destruktivus aus Asterix.
Bei der Frage „Wie konnte es passieren?“ dürfe die Vorgeschichte nicht außer Acht gelassen werden. Denn offensichtlich seien die notwendigen Pflegemaßnahmen auf dem Areal seit Jahrzehnten nicht vorgenommen worden und könnten deshalb nicht der heutigen Verwaltung angelastet werden. „Die Versäumnisse stammen viel mehr aus der Zeit, als in Bargteheide noch Henning Görtz Bürgermeister und Renate Hochgraeber Vorsitzende des Umweltausschusses waren. Das aber verschweigt die CDU lieber“, sagt Mairhöfer.
Parteien suchen nur den eigenen Vorteil
Er stellt zudem in Abrede, dass es eine Verquickung zwischen dem Kahlschlag und dem Projekt Stadtgärtnern gibt. „Da wird eine kausale Verknüpfung konstruiert, die schlichtweg nicht vorliegt“, so Mairhöfer. Der Beschluss zum Fällen der Bäume sei früher und völlig unabhängig von einem möglichen Standort am Südring fürs „urban gardening“ ergangen.
Statt konstruktiv die insgesamt positive Entwicklung der Stadt voranzutreiben, die sich in wachsenden Wirtschaftsansiedlungen, steigenden Gewerbesteuereinnahmen und einem ausgeglichenen Haushalt zeige, werde unablässig am Stuhl der Bürgermeisterin gesägt. Das gefährde das notwendige Zusammenwirken zwischen Verwaltung und Kommunalpolitik und entspreche sicher nicht dem Wählerwillen.
„Wenn man jedoch der Ansicht ist, dass diese Bürgermeisterin für die Stadt Bargteheide nicht mehr tragbar ist, dann sollte man ein Abwahlverfahren einleiten und offen in den Kampf ziehen“, fordert Mairhöfer. Es müsse endlich klar benannt werden, wie sich Kruse-Gobrechts vermeintliche Fehler auf die Stadt auswirken, statt immer wieder mit einer Abwahl zu drohen. Wer sich gegenüber einer von den Bürgern in direkter und geheimer Wahl gewählten Person so verhalte, verspiele Vertrauen. „Wenn wir in Bargteheide tatsächlich ein Problem haben, dann sind es die Handlungsweisen von Parteien, die nur darauf ausgerichtet sind, den eigenen Vorteil zu suchen“, sagt Klaus Mairhöfer.