Das Erzbistum Hamburg will nun nach externen Geldgebern suchen. Aus auf Raten für zwei Schulen?

Im Januar 2018 verkündete das Erzbistum Hamburg Knall auf Fall die Schließung von bis zu acht der 21 katholischen Schulen in der Stadt. Für sechs Standorte ist das Aus längst bittere Realität. Für die Sophienschule in Barmbek und die Katholische Schule Harburg herrscht jedoch auch knapp eineinhalb Jahre nach dem angekündigten Kahlschlag völlige Ungewissheit: Fortsetzung des Schulbetriebs, gar Erweiterung oder doch das komplette Aus?

Man muss vermutlich eine jahrhundertelange Geschichte und Tradition im Rücken haben wie die Verantwortlichen der katholischen Kirche, um darin nicht eine besondere Zumutung, ja Verantwortungslosigkeit allen Beteiligten in den Schulen gegenüber zu erkennen.

Katholische Schulen: Eltern wenden sich ab

Ja, Eltern, Schüler und Lehrer in Barmbek und Harburg dürfen noch hoffen, ein wenig zumindest. Doch wie soll ein gedeihliches Schulleben möglich sein, wenn das Damoklesschwert der Schließung über allem hängt? Und: Eltern wenden sich ab und suchen  Alternativen, wenn die Zukunft eines Standorts ungewiss ist. Wie soll dann ein Neuaufbau gelingen, falls die Schulen doch weitergeführt werden sollten?

Wenn das Erzbistum nun den zunächst erwogenen Ausbau des Barmbeker Standorts zu einer Grund- und Stadtteilschule – schulpolitisch höchst sinnvoll – vom Tisch gewischt hat, dann legt das den Schluss nahe, dass hier ein Aus auf Raten bevorsteht und am Ende auch dieser Standort ganz geschlossen wird. Das Erzbistum hat inzwischen eingeräumt, dass der Prozess der Schulschließungen nicht professionell gelaufen ist.

Wohl wahr. Wenn Erzbischof Stefan Heße jetzt – nach eineinhalb Jahren – einfällt, eine Fundraising-Kampagne für die beiden Schulen zu starten, spricht das im Grunde auch für sich. Den beiden Standorten sind solvente Geldgeber trotzdem zu wünschen.