Hamburg.
Pünktlich zur Rekordinzidenz entfällt ja jetzt die Pflicht zur Hausarbeit, also zum Homeoffice. Das sorgt auf verschiedenen Ebenen für Ratlosigkeit, vor allem offensichtlich vorm Kleiderschrank. Denn ein Drittel der Arbeitnehmer, so das Ergebnis einer großen Umfrage für das Karriereportal LinkedIn, weiß nach eigenen Angaben gar nicht mehr, wie man sich im Büro angemessen kleidet.
(Kleiner Exkurs: Die anderen zwei Drittel wussten es vermutlich schon vor der Pandemie nicht ...) Aber machen wir uns nichts vor: Die Lockdowns haben uns auch eine gewisse Freiheit beschert. Vor allem die, untenrum mal nix über die Boxershorts zu ziehen oder dem Zoom-Meeting in der frisch bestellten „luxuriösen Loungewear“ beizuwohnen, was im Prinzip auch nur ein Euphemismus ist für die gute alte Jogginghose und den lagerfeldschen Kontrollverlust übers eigene Leben.
Zusammensein mit Kollegen nicht mehr so einfach
Fast 40 Prozent der insgesamt 1000 Befragten fällt es zudem schwer, mit den Kollegen zusammen zu sein. Gut, das war schon immer so, danach hat nur bisher niemand gefragt. 31 Prozent wissen gar nicht, was sie mit den Sitznachbarn besprechen sollen. Inhaltliches wird halt auch überschätzt. Small Talk dagegen sei enorm wichtig. „Es ist mehr als eine triviale Unterhaltung übers Wetter“, sagt Barbara Wittmann von LinkedIn. „Das ermöglicht uns, uns ineinander einzufühlen.“ Das muss man auch wollen ...
Auch die Vorstellung, wieder mit zwei bis vier Personen gleichzeitig im Fahrstuhl zu sein, sorgt bei 36 Prozent der Arbeitnehmer für Unbehagen. Man könnte Treppe steigen (ohnehin gesünder, Stichwort „Homeoffice-Kilos“). Und sich grundsätzlich weniger Gedanken machen. Denn die nächste Mutante kommt so sicher wie der Herbst.