Hamburg. Warum die Fans des FC Barcelona im Vereinsshop kein Trikot mit dem Namen ihres neuen Stars kaufen können.
Vielleicht sollte er „Robert“ auf den Rücken drucken lassen. Der Nachname „Lewandowski“ bringt nämlich die Souvenir-Trikot-Hersteller des FC Barcelona derzeit an den Rand der Verzweiflung – er ist zum einen ganz schön lang für südeuropäische Verhältnisse. Zudem haben sie große Probleme mit dem „W“. Der Buchstabe kommt im Spanischen kaum vor und steht derzeit im Fanshop des Camp--Nou-Stadions nicht mehr zur Verfügung.
Der für 45 Millionen Euro von Bayern München gekaufte Weltfußballer ist nun also da, doch seine Fans können ein Hemd mit seinem Namen nicht zeitnah erwerben. Die Koseform „Lewi“ könnte da wenigstens zum Teil Abhilfe schaffen. Es wäre auch eine Anpassung an die Sitten und Gebräuche in den südlichen Ligen, wo in Spanien wie in Portugal oder Brasilien selten sperrige Nachnamen auf dem Trikot stehen, sondern Künstler- oder Spitznamen, unter denen die Spieler populär sind.
Nachnamen zu förmlich für den Anlass
Barças Mittelfeldstar Pedri heißt im Pass Pedro González López, Ansu Fati wurde auf Anssumane Fati Vieira getauft – ist klar. Dass der große Pelé eigentlich Edson Arantes do Nascimento heißt, hat sich herumgesprochen. Weitere Beispiele finden sich zuhauf. Als aber der Hertha-Spieler Neuendorf einst seinen Spitznamen „Zecke“ auf dem Trikot sehen wollte, musste er den zuvor als „Künstlernamen“ in den Pass eintragen lassen. Ach, Deutschland ...
Wenn morgen unsere Frauen im EM-Halbfinale auf Frankreich treffen, lesen wir etwa Magull, Popp und Oberdorf auf den Jerseys. Das wird dem Spaß, den diese Frauschaft verbreitet, nicht so ganz gerecht. Lina, Alex und Lena würden mehr Nähe erzeugen. Denn Fußball ist Emotion, Nachnamen sind förmlich.
Fans haben dafür ein Gespür – nicht umsonst war (ist) es immer nur „Uwe“.