Hamburg. In Südafrika versuchen Forscher und Züchter, das ausgestorbene Rau-Quagga neu zu erschaffen. Das ist nicht der richtige Weg.
So ein Mammut, das würde man doch gerne einmal sehen. Also nicht nur im Animationsfilm wie „Manni“ aus „Ice Age“. Sondern ganz real. Im Zoo natürlich und nicht freilaufend in der norddeutschen Tiefebene wie bis vor etwa 12.000 Jahren. Das wäre dann doch zu viel Realismus.
Versuche, ausgestorbene Tierarten wiederzubeleben, gibt es tatsächlich. In Südafrika ist man gerade dabei, das Rau-Quagga neu zu erschaffen. Kennen Sie nicht? Das ist ein Zebra ohne Streifen, das noch Ende des 17. Jahrhunderts in Massen durch Afrikas Steppen zog. Bis der Europäer kam. Der wollte das Weideland selbst nutzen.
Wiedererschaffung kann böse enden
Im Städtischen Museum von Melbourne gibt es ausgestopfte Kängurus zu sehen. Nacheinander „hüpfen“ sie durch virtuelles Buschland. Unzähligen davon wurde ein Plexiglaszylinder übergestülpt – das sind die ausgerotteten. Inzwischen gibt es Berichte, wonach angeblich auf Tasmanien wieder Tasmanische Tiger gesichtet worden seien. Da ist wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedankens. Bislang dachte man, der letzte Beutelwolf sei 1936 in einem Zoo verstorben.
Europäische Forscher arbeiten seit Jahren daran, ein Rind zu züchten, das dem Auerochsen mindestens ähnlich sieht. Zu versuchen, Dinge zurückzudrehen, die man irgendwann verbockt hat, ist wohl menschlich. Doch wohin eine Wiedererschaffung ausgestorbener Kreaturen führen kann, wissen wir seit „Jurassic Park“. Nein, schützen wir doch lieber die Arten, die noch mit uns auf der Erde leben. Das ist schwer genug.