In Hamburg fehlt es an bezahlbaren Unterkünften.

Es ist erst ein paar Tage her, dass an dieser Stelle die Wissenschaftler der Universität Hamburg, ihr Präsident Dieter Lenzen und der Senat dafür gelobt wurden, dazu beigetragen zu haben, dass die Uni in die Spitze der deutschen Forschungsstätten aufsteigt. Dass Hamburg auch als Studienort beliebt ist, zeigt sich an der rasant gestiegenen Zahl von Studierenden. Allein zum jetzigen Beginn des Wintersemesters starten rund 15.000 junge Menschen in Hamburg ihre akademische Ausbildung.

Nun reicht es bekanntlich nicht, einen Studienplatz zur Verfügung zu stellen. Wer zum Studium hierherzieht, braucht eine Unterkunft. Jedes Semester beginnt mittlerweile mit dem Kampf der Erstsemester um eine Wohnung, einen Platz in einer WG oder in einem Studentenwohnheim. Und das Problem verschlimmert sich: Das Angebot wächst nicht mit dem Bedarf, die Preise steigen, besser gesagt: sie schießen in die Höhe. Und deswegen bekommt der eben noch hoch gelobte Wissenschaftsstandort Hamburg nun unschöne Kratzer.

Studenten sind flexibel und verstehen sich in der Regel auf Improvisationen. Aber es hieße, das Ausmaß des Wohnraumproblems zu verniedlichen, wollte man es dabei bewenden lassen. Dass die Stadt ein (!) zusätzliches Wohnheim für Studierende bauen will, kann perspektivisch bestenfalls nur zu einem kleinen Teil zur Entlastung beitragen. Aktuell stehen auf der Warteliste des Studierendenwerks 2200 Namen.

Das Problem ist hausgemacht, oder anders ausgedrückt: strukturell. Wer die Zahl der Studienplätze erhöht, muss auch dafür sorgen, dass die Zahl der Unterkünfte mitwächst – und zwar zu einem bezahlbaren Preis. Das ist in Hamburg augenscheinlich nicht geschehen, obwohl sich der Senat mit seinem Wohnungsbauprogramm sonst gern – und auch zu Recht – schmückt.