Simone Buchholz, Managerin bei der Ginkgo Management Consulting GmbH in Hamburg, über Teamspirit und Effizienz.
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Globalisierung betrifft schon lange nicht mehr nur Materialströme und Produkte, sondern auch Mitarbeitende, Teams und Services.
Aufgrund der vielen wirtschaftlichen Einflüsse suchen Unternehmen ständig nach neuen Wegen, um günstiger, effizienter, schneller, innovativer, nachhaltiger oder schlichtweg besser zu wirtschaften. Immer mehr setzen daher auf weltweit aufgestellte Teams, um nicht nur bestes Fachwissen zu kombinieren, sondern auch um vielversprechende Märkte schneller und kostengünstiger zu erreichen.
Die Vorteile reichen von Zugriff auf Experten aus aller Welt über Wettbewerbsvorteile durch einen schnelleren Markteintritt bis hin zu höherer Innovationskraft und Kostenersparnissen durch ein günstigeres Lohnniveau. Um die Internationalität maximal ausschöpfen zu können, dürfen Hürden wie unterschiedliche Weltanschauungen, Kulturen und Werte, organisatorische Unterschiede und Zeitverschiebungen nicht ignoriert werden, da sonst die Performance der Teams stark beeinträchtigt wird.
Nachfolgend werden kritische Erfolgsfaktoren vorgestellt, die Teams – trotz räumlicher Distanz – leistungsstark funktionieren lassen.
Ein globales Team ist wie eine Fußballmannschaft
Vergleicht man ein globales Team mit einer Fußballmannschaft aus internationalen Spielern, wird schnell deutlich, dass diese Mannschaft nur dann erfolgreich ist, wenn sie sowohl in der Kabine als auch auf dem Spielfeld eine Einheit bildet.
Betrachten wir im ersten Schritt das Spielfeld: Die Spieler vertreten nicht nur verschiedene, gesellschaftliche Werte und kulturelle Hintergründe, sondern haben auch mit unterschiedlichen Techniken ihre Ballfertigkeit erlernt. Damit das Zusammenspiel funktionieren kann, sind folgende drei Aspekte für alle Spieler vorab klarzustellen: (1) Ziel und Spielstrategie, (2) Position und Funktion, sowie (3) Spielablauf und Verlauf. Werden diese Faktoren nicht klar festgelegt, kann das Team auf dem Rasen nicht als Einheit agieren und die beste Leistung abrufen, da die Meinungen, Erfahrungen und Interpretationen der Spieler nicht identisch sind und auch gar nicht sein können.
Gleiches gilt im übertragenen Sinne auch für interkulturelle Teams im Unternehmenskontext: Ziele müssen klar definiert und Prioritäten eindeutig gesetzt werden, Teamrollen transparent abgestimmt und Kompetenzen offenkundig kommuniziert sein sowie Arbeitsprozesse und Vorgehensweisen besprochen und verpflichtend eingehalten werden.
Ziele, Arbeitsprozesse, Aufgaben und Funktionen von Beginn an offen, verständlich und klar definieren
Diese teambezogenen Aspekte erscheinen auf den ersten Blick offensichtlich, werden in der Praxis aber zumeist nicht mit der notwendigen Wichtigkeit berücksichtigt. Selbst im Privatleben merken wir, dass es im Umgang mit Familie und Freunden oft aufgrund unzureichender Kommunikation und individueller Wahrnehmung von Gesagten oder Geschriebenen, zu Missverständnissen kommt. Bei Gruppen im Berufsalltag, besonders bei unterschiedlicher Genese und völlig anderer Wahrnehmung sowie Erwartung, können diese Aspekte der Grund für ineffiziente Zusammenarbeit, unnötige Diskussionen oder schlechte Stimmung sein. Die Empfehlung ist daher, Ziele, Arbeitsprozesse, Aufgaben und Funktionen von Beginn an offen, verständlich und klar zu definieren, damit das Team die bestmögliche Leistung abrufen kann.
Auch Visualisierungen helfen bei der Darstellung komplexer Sachverhalte und das Widergeben von Absprachen zeigt, ob alle Teammitglieder für sich das Besprochene richtig eingeordnet haben. Das ist vor allem wichtig, wenn in einer Fremdsprache kommuniziert wird und hier wichtige Inhalte „zwischen den Zeilen“ oder in der Übersetzung verloren gehen. Dies ist auch bei virtuellen Teams in gleicher Zeitzone und mit gleicher Weltanschauung anzuwenden.
Das klingt auf den ersten Blick einleuchtend und simpel. Dennoch zeigen Studien, dass die meisten Teams nicht die gesetzten Erwartungen erfüllen und in puncto Performance oft (ungewollt) schlecht abschneiden. Führende Unternehmen, wie zum Beispiel Google, untersuchen daher, welche Faktoren dazu beitragen, dass die Leistung, bei gleichbleibender Arbeitszeit, gesteigert werden kann. Ergebnisse zeigen, dass naheliegende Faktoren wie Unternehmenszugehörigkeit, Arbeitsbelastung, Demokratie im Entscheidungsprozess und räumliche Distanz kaum Auswirkungen auf die Effektivität haben. Letzteres liegt unter anderen auch daran, dass seit Corona, die Umstellung zu Homeoffice, und somit die räumliche Distanz, zur Gewohnheit wurde. Welche Kriterien also ausschlaggebend für die Leistung eines Teams sind, wird anhand der zweiten Komponente, die Kabine der Fußballmannschaft, erläutert.
Erfolgsfaktoren aus der Fußballkabine
Es handelt sich dabei um vier Erfolgsfaktoren, die jeden Spieler, individuell und auf der persönlichen Ebene, betreffen:
1. Sicherheit und Vertrauen: Spieler können auch einmal riskantere Spielzüge eingehen und Schwächen offen gegenüber Trainer und Kollegen kommunizieren, da sie dem Team, als Einheit, vertrauen.
2. Zuverlässigkeit: Spieler können sich aufeinander verlassen und erwarten voneinander immer, dass sie alles geben.
3. Sinnhaftigkeit: Sinnhaftigkeit spiegelt das persönliche Interesse des Spielers wider. Jeder Spieler sieht sein Agieren als sinnvoll an und hat ein intrinsisches Streben, die gemeinsamen Ziele des Teams zu erreichen.
4. Bedeutung und Einfluss: Hiermit wird die Bedeutung des Fußballsports, der Glaube an den Erfolg und den nächsten Sieg, verdeutlicht. Diese Einstellungen, die tief in jeder Spielerpersönlichkeit verankert sind, werden vor allem in der Kabine geformt.
Der Teamspirit als Erfolgsfaktor sollte auch in Unternehmen mehr Beachtung finden
Der Teamspirit, den die Spielergruppe entwickelt, wird im Sport schon seit Langem als Erfolgsfaktor betrachtet, findet aber im Unternehmenskontext noch immer zu wenig Beachtung. Dabei ist die persönliche Wahrnehmung eines Einzelnen sehr mächtig und entscheidet schlussendlich darüber, ob sich die Mitarbeiter vertrauen, ihre Arbeit in herausragender Qualität abliefern, auch zeitliche Grenzen gegenseitig respektieren und sich mit ihren kulturellen Hintergründen akzeptiert fühlen. Denn selbst eine Gruppe mit den besten Experten der Welt wird nur dann wirklich erfolgreich sein, wenn es als Ganzes ein Team ist und auch so agiert.
Gerade heute, in einer Zeit des Wandels und der Chancen, ist es wichtiger denn je, dass wir den offensichtlicheren Dingen Beachtung schenken, um am Ende langfristig und nachhaltig bessere und erfolgreiche Ergebnisse erzielen.
Fazit
Schon Aristoteles sagte „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“, und so ist das auch mit Teams. Sie spielen in der Champions League, wenn sie global und zudem leistungsstark zusammenarbeiten können. Eine Einheit im Verwirklichen der Ziele und eine Gemeinschaft von Persönlichkeiten, mit Vertrauen und Sinnhaftigkeit.
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