Hamburg. Die Mehrheit der Deutschen nimmt gern Sprachnachrichten auf, hört aber ungern welche ab. Es geht auch einfacher.

„Duhu, ist das nicht ein herrlicher Tag? Bisschen heiß vielleicht, aber wenn man sich im Schatten aufhält ... Jaaa, ich laufe hier gerade so entlang und überlege ...“ Schon nach gefühlt zehn Minuten kommt dann die Kernfrage: „Kommst du am 10.  August zu meiner Geburtstagsparty?“

Freuen Sie sich auch immer so (vor allem nach innen) über diese spannenden Kurzgeschichten, die ihre Freunde ganz exklusiv für Sie einsprechen? „Wir be­obachten im Alltag zunehmend, dass sich viele Menschen sehr darüber aufregen, wenn sie Sprachnachrichten erhalten“, sagt Digital-Experte Gerald Lembke. Innerhalb der eigenen Familie sei die  „Toleranzgrenze“ womöglich noch höher, „aber dann wird es schnell sehr, sehr nervig“.

Mehrheit der Deutschen verschickt Sprachnachrichten

Allein über den Kurznachrichtendienst WhatsApp würden täglich sieben Milliarden Audiobotschaften versendet. 6,9 Milliarden von ihnen stammen aus meinem direkten Umfeld. Den besten Freundinnen habe ich kürzlich mal mitgeteilt (per Text), dass alles über zwei Minuten Länge für mich schon ein Podcast ist ...

Das Paradoxon laut einer repräsenta­tiven Umfrage: Die Mehrheit der Deutschen spricht sehr gern was ein, hört aber ganz ungern was ab. Deshalb gelte bei Sprachnachrichten, so Digital-Experte Lembke, was bei wichtigen Entscheidungen immer gilt: Beide Seiten müssten dazu „Ja“ sagen. Vielleicht, ganz verrückt, einfach mal im direkten Gespräch.

Neue Innovation ermöglicht Memos in Echtzeit

Für Fortgeschrittene soll es bald eine ganz besondere technische Innovation geben: Sprachnachrichten, die man in Echtzeit abhören kann – also schon, während der Absender noch redet. Der Clou: Man soll sie auch im selben Moment direkt beantworten und dies dann wiederum live abhören können. Verrückt! Da hätte man auch früher drauf kommen können ...