Nach den gefährlichen Pyro-Aktionen seiner Fans im Bremer Weserstadion verpasst es der Verein, klare Kante zu zeigen.

Hamburg. Angesichts der Szenen im Bremer Weserstadion fällt es schwer, sachlich zu bleiben. Wenn Leuchtraketen, deren Flammen Temperaturen von mehr als 2000 Grad entwickeln, einen Meter neben einem Spieler auf dem Rasen einschlagen oder Bengalos wahllos auf den Unterrang geworfen werden, ist der Begriff „versuchte Körperverletzung“ fast zu harmlos gewählt. Und man fragt sich: Wie krank müssen Menschen sein, um so kriminell zu handeln? Braucht es wirklich erst einen Toten, damit dieser Wahnsinn endlich aufhört?

Alexander Laux
Der Autor ist Sportchef beim Abendblatt © HA | Andreas Laible

Dass sich diese Stadionbesucher – von Fußballfans zu sprechen, verbietet sich – mit ihrem Auftreten nur dem erbärmlichen Niveau der Spieler anpassten, scheint nebensächlich, passt aber ins Bild der kollektiven Selbstzerstörung. Der HSV schafft es, in jeder erdenklichen Kategorie Minus-Rekordwerte zu erzielen.

HSV muss jetzt durchgreifen

Schade auch, dass es weder Spieler noch Verantwortliche schafften, während des Spiels ein eindeutiges Signal an die Kurve zu schicken: Nein, das wollen wir nicht, hört sofort auf damit. Und auch nach der Partie verpasste es Trainer Bernd Hollerbach in der Pressekonferenz, klare Kante zu zeigen.

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Erst am Sonntag kündigte Vorstand Frank Wettstein auf der HSV-Homepage eine „Null-Toleranz-Haltung“ an. Ja, das wäre zu schön, wenn der HSV mal wieder irgendeine Haltung zeigen würde – zum Beispiel, dass Gruppierungen dauerhaft verboten wird, Fanutensilien ins Stadion mitzubringen, hinter denen sie zündeln. Wenn ernsthaft versucht würde, die Identität der Täter zu ermitteln und die Geldstrafen an sie weitergegeben würden. Irgendetwas sollte doch selbst diesem HSV einmal gelingen.

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