Initiative „Haltung.Hamburg“ lädt Bürger ein, Stellung zum G20-Gipfel zu beziehen. Event darf nicht von Randale überschattet werden.
Der G20-Gipfel am 7. und 8. Juli wird einen Einschnitt in der Geschichte Hamburgs bedeuten. Schon die Zahlen dieser bislang ranghöchsten Konferenz in der Stadt verdeutlichen die Dimensionen: Rund 10.000 Gäste werden erwartet, 15.000 Polizisten sollen den Gipfel schützen. Mit mehr als 150.000 Demonstranten wird gerechnet, darunter 4000 gewaltbereite Autonome.
Was wird von dem Gipfel bleiben? Neben hoffentlich nicht zu unverbindlichen Abschlusserklärungen werden es sicherlich die Bilder von Trump, Putin, Erdogan, Merkel und Co., von einer Stadt im Belagerungszustand und leider wahrscheinlich auch von gewalttätigen Protesten sein. Die Anschläge auf Polizeiautos in den vergangenen Tagen wirken wie ein Menetekel.
Hamburger dürfen sich nicht zu Zaungästen des G20-Gipfels machen
Umso wichtiger ist es, dass sich die Hamburger schon jetzt kritisch mit dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Staaten der Erde auseinandersetzen. Die Bürger sollten deutlich machen, dass ihnen die Begegnung der Mächtigen der Welt in ihren Mauern nicht egal ist. Vor allem, weil zum Gipfel auch Politiker kommen, die wahrlich keine „lupenreine Demokraten“ sind, sondern Autokraten und Populisten, die fortwährend Attacken gegen die Demokratie reiten. Mit anderen Worten: Wir dürfen uns nicht zu Zaungästen eines solchen Mega-Events machen.
Die Initiative „Haltung.Hamburg“ zielt in die richtige Richtung: Je mehr Hamburger auf deren Website friedlich ihre Meinung zu Ausgrenzung, Abschottung und nationalistischen Parolen sagen, desto größer ist die Chance, dass vom Gipfel nicht nur Politikrituale und Randale in Erinnerung bleiben. Zusammen mit Aktionen wie etwa dem Global Citizen Festival ist Hamburg dabei, ein hoffnungsvolles Gegengewicht zu Intoleranz und Borniertheit zu schaffen.