Trittau. Zum 30. Mal darf ein Künstler für ein Jahr in der Wassermühle Trittau leben und arbeiten
Ein Jubiläum groß und öffentlich zu feiern, bleibt coronabedingt vorerst auch 2021 ein Unterfangen mit vielen Unwägbarkeiten. Das weiß auch die Sparkassen-Kulturstiftung der Sparkasse Holstein, die in diesem Jahr zum 30. Mal ein Kunststipendium in der Trittauer Wassermühle vergeben wird. „Trotz der herausfordernden Beschränkungen halten wir aber daran fest, unsere Kulturförderung ungebrochen fortzuführen", sagt Katharina Schlüter, Geschäftsführerin der Sparkassen-Kulturstiftung Stormarn.
Ein Jubiläumsprogramm werde angesichts der aktuellen Entwicklungen zur Abwehr der grassierenden Pandemie allerdings frühestens für die zweite Jahreshälfte geplant. "Durch die Folgen des erneuten Lockdowns gilt es, neue Wege zu finden, um den geförderten Künstlern geeignete Plattformen zur Präsentation ihrer Werke zu verschaffen", so Schlüter. Etwa durch die Fortsetzung der digitalen Reihe „From the Collection / Aus der Sammlung“. Sie soll diesmal vorrangig ehemaligen Stipendiaten vorbehalten bleiben.
30 bis 40 Bewerbungen in jedem Jahr
Dass auch 2021 ein Stipendium vergeben wird, daran hat es laut Schlüter nie einen Zweifel gegeben. Es ist wie in den vergangenen Jahren Künstlerinnen und Künstlern aus Schleswig-Holstein, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern vorbehalten, die dann ein ganzes Jahr eine charmante, rund 70 Quadratmeter große Wohnung in der Wassermühle Trittau bewohnen, sowie ein 35 Quadratmeter großes Atelier im benachbarten Atelierhaus für ihre Arbeit nutzen dürfen. Zudem werden ein monatlicher Unterhaltszuschuss von 800 Euro sowie 10.000 Euro für die finale Präsentation gezahlt.
"Erfahrungsgemäß erreichen uns zwischen 30 und 40 Bewerbungen, so war es auch diesmal", sagt Katharina Schlüter. Die schon sehr gespannt ist, auf wen die Wahl Ende Februar, Anfang März fallen wird. Eine Vorfestlegung auf ein bestimmtes Medium gebe es erneut nicht. Von Malerei und Grafik über Skulptur und Installation bis zu Fotografie und Neuen Medien sei alles möglich und willkommen.
Anna Mieves bevorzugt Installationen
Erste Stipendiatin war 1992 die Trittauer Malerin Heinke Both. Die aktuelle Bewohnerin der Künstlerwohnung in der Wassermühle ist die Hamburgerin Anna Mieves. Die 38-Jährige hat vor ihrem Studium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg eine Ausbildung zur Holzbildhauerin absolviert.
Mieves bevorzugt eine technische Formsprache, die sie mit verschiedenen Materialien wie Holz, Porzellan und Kunststoffen in Installationen umsetzt. So darf man schon jetzt auf ihre Abschlussausstellung gespannt sein, für die sie die Galerie in der Wassermühle, wie das Atelierhaus nutzen darf.