Hamburg. Aus dem Lichthof Theater präsentiert sie als Stream ihr bislang größtes Stück: „Nerven“. Ein düsterer Blick auf das Morgen.
Seit 2016 lebt Yolanda Morales in Hamburg, in Horn. Die Mexikanerin kam zum Performance-Studium aus Chiapas in die Hansestadt. Ihre erste große Hamburger Choreografie „2666“ auf Kampnagel war eine Dystopie voll tänzerischer und politischer Radikalität – überhaupt interessiert sich die 38-Jährige für Zukunftsvisionen, in denen sie Analogien auf die heutige Gesellschaft sieht.
Nicht weniger radikal war ihre Clipserie „20-21 Street Hamburg“, in der sie den Bleibtzu-Hause-Forderungen während der Corona-Pandemie die Erkenntnis gegenüberstellte, dass das Zuhause für Frauen eben kein sicherer Ort ist. Kommenden Donnerstag präsentiert sie ihr bislang größtes Stück: „Nerven“, als Stream aus dem Lichthof Theater.
Ein düsterer Blick aufs Morgen, der sich in radikalem Tanz entlädt. Mit vierköpfigem Ensemble, aufwendiger Soundinstallation und einer Ausstattung, die weit über die freie Szene hinausweist. Die Zukunft mag dunkel sein, für Morales’ Tanz aber sieht sie nicht schlecht aus.