Geesthacht. Erfolg für die U18-Volleyballerinnen des VfL Geesthacht: Sie spielen bei den deutschen Meisterschaften. Welche Chancen sie haben.
Großwallstadt ist ein Ort, an dem Sportgeschichte geschrieben wurde: Vier Europacups und sechs deutsche Meistertitel gewannen die Handballer des TV Großwallstadt zwischen 1978 und 1990. Lange ist’s her. 30 Jahre später bevölkerten am Freitag nun die U18-Volleyballerinnen des VfL Geesthacht für ein letztes Training den geschichtsträchtigen Ort. Denn am Sonnabend und Sonntag spielen die Nordlichter bei den deutschen U18-Meisterschaften und wollen nun ihre eigene Geschichte schreiben. „Wir sind auf jeden Fall hierher gekommen, um Spiele zu gewinnen“, blickt VfL-Trainer Klaus-Heinrich Wulff voraus.
Die Mannschaft des VfL Geesthacht ist hoch motiviert
Doch das wird beim Finalturnier der 16 besten Mannschaften Deutschlands alles andere als leicht. „Wir haben eine sehr schwere Auslosung erwischt“, ist sich Wulff bewusst. „Sollten wir in der Vorrunde ein Spiel gewinnen, wäre das schon eine Überraschung.“ Am Sonnabend geht es für die 14- bis 16-jährigen Mädchen des VfL Geesthacht zunächst gegen den West-Meister TV Gladbeck, den deutschen U16-Meister.
Es schließen sich Partien gegen Top-Favorit Dresdner SC und den BBSC Berlin an. „Dresden ist einer der Spitzenvereine in Deutschland. Viele Spielerinnen dort gehen auf ein Sportinternat, und in Berlin ist es im Prinzip so ähnlich“, erläutert Wulff.
Nur der Gruppensieger zieht direkt ins Viertelfinale ein, das am Sonntag gespielt wird. Sollte der VfL-Nachwuchs zumindest ein Spiel gewinnen, winkt bereits der Einzug ins Achtelfinale der Gruppenzweiten und Gruppendritten. Gelingt das nicht, würde sich für sie am Sonntag die Runde um die Plätze 13 bis 16 anschließen.
Der Weg zu den Titelkämpfen war steinig
Der Weg zu den Titelkämpfen in Unterfranken war steinig. Bei den Hamburger Meisterschaften hatten die VfL-Mädchen um Mannschaftskapitänin Ellen Higgelke noch das Finale gegen die VG WiWa mit 1:2 Sätzen verloren. Doch beide Finalisten qualifizierten sich für die norddeutschen Titelkämpfe, wo sie im Halbfinale erneut aufeinander trafen.
Dieses Mal besaßen die Geesthachterinnen die besseren Nerven und setzten sich im Tiebreak mit 25:19, 19:25, 15:7 durch und buchten das Ticket nach Bayern, sodass die anschließende 0:2-Finalniederlage gegen Schwerin nicht mehr ins Gewicht fiel. „Traum und Ziel war die Qualifikation zur ,Deutschen’ in Großwallstadt“, stellte die Zuspielerin Sarah Reuter hinterher klar. „Dort werden wir jede Minute genießen.“
Vierte DM-Teilnahme in den vergangenen 20 Jahren
Dass der VfL im Konzert der ganz Großen in Deutschland mitmischt, ist das Ergebnis kontinuierlicher Aufbauarbeit. „Wir machen seit zweieinhalb Jahrzehnten Jugendarbeit“, erläutert Wulff. „Dazu gehörten auch Schulkooperationen beispielsweise mit dem Otto-Hahn-Gymnasium, auch wenn das zuletzt wegen Corona weniger geworden ist.“
Die jüngsten Erfolge könnten der schönste Anlass sein, solche Kooperationen wieder zu intensivieren. Immerhin ist es bereits die vierte DM-Teilnahme in den vergangenen 20 Jahren. Zuletzt war dies dem VfL 2014 gelungen.