Berlin. Im Duell der kriselnden Clubs aus Mönchengladbach und Leverkusen muss Trainer Rose einen weiteren Rückschlag hinnehmen.

RB Leipzig hat zumindest für ein paar Stunden die Tabellenführung in der Bundesliga übernommen. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gewann beim SC Freiburg mit 3:0 (1:0) und schob sich mit 53 Punkten vorübergehend vorbei am FC Bayern München (52). Der Titelverteidiger holte sich jedoch die Spitzenposition am Abend durch einen 4:2 (2:2)-Erfolg im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund zurück.

Hertha BSC schoss sich nach einem frühen 0:1-Rückstand noch aus der Ergebniskrise und setzte sich gegen den FC Augsburg mit 2:1 (0:1) durch. Der VfL Wolfsburg kassierte mit dem 1:2 (1:2) bei der TSG 1899 Hoffenheim die erste Niederlage in der Rückrunde. Im Duell der zuletzt heftig kriselnden West-Clubs Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen musste Gladbach-Coach Marco Rose mit der 0:1 (0:0)-Heimniederlage eine weitere Enttäuschung hinnehmen. Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart trennten sich 1:1 (0:0).

Leipzig erobert Tabellenführung

Im Breisgau nutzte Christopher Nkunku einen schweren Patzer der Freiburger Abwehr zum Führungstreffer für RB (41.). Torwart Florian Müller hatte unbedrängt das Spiel flach durch die Mitte eröffnet, wo Baptiste Santamaria nach dem riskanten Pass unmittelbar von Leipzigs Kevin Kampl gestört wurde. Dadurch sprang der Ball zu Yussuf Poulsen, der nur noch querlegen musste auf Nkunku, der ins leere Tor schoss.

"Grundsätzlich weiß jeder, dass es sich gut anfühlt, Tabellenführer zu sein", hatte RB-Coach Nagelsmann vor der Partie bei Sky auf eine entsprechende hypothetische Frage geantwortet. Dafür sorgten Alexander Sörloth (64.) und Emil Forsberg (79.) mit weiteren Toren.

In Gladbach schoss Patrik Schick (77.) Leverkusen nach einer lange torlosen Partie noch zum Sieg. Während Bayer-Coach Peter Bosz erst einmal durchatmen darf, wird die Situation für den am Saisonende nach Dortmund wechselnden Rose nicht angenehmer.

Leverkusens Patrik Schick jubelt nach seinem Tor.
Leverkusens Patrik Schick jubelt nach seinem Tor. © dpa | Martin Meissner/Pool AP/dpa

Hertha gelingt Befreiungsschlag

Der erste Treffer des Nachmittags war im Berliner Olympiastadion gefallen: Keine zwei Minuten waren gespielt, als die Augsburger ihren ersten Angriff mit einem Torerfolg abschlossen. Laszlo Benes erzielte nach einer Minute und 50 Sekunden die Führung. Die Gastgeber kamen danach zwar besser ins Spiel, taten sich lange Zeit aber schwer. Doch Krzysztof Piatek (62.) und Dodi Lukebakio (89./Foulelfmeter) drehten das Spiel und führten die Berliner zum ersten Sieg seit 2. Januar.

Herthas Stürmer Krzysztof Piatek (M, l) jubelt mit den Berliner Mannschaftskameraden über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1.
Herthas Stürmer Krzysztof Piatek (M, l) jubelt mit den Berliner Mannschaftskameraden über seinen Treffer zum zwischenzeitlichen 1:1. © dpa | John Macdougall/afp POOL/dpa

Wolfsburg verliert bei Hoffenheim

Für den Tabellendritten aus Wolfsburg ging mehr als eine Serie zu Ende. Das bis dato beste Team der Rückrunde verlor erstmals in der zweiten Halbserie wieder ein Spiel und verpasste den fünften Auswärtssieg nacheinander. Zu allem Überfluss muss Trainer Oliver Glasner vorerst auch noch auf Abwehrspieler Paulo Otavio verzichten, der in den Schlusssekunden der vierminütigen Nachspielzeit wegen einer brachialen Notbremse gegen den aufs leere Tor zulaufenden Dabbur die Rote Karte sah.

Zudem musste Koen Casteels nach 673 Minuten erstmals wieder ein Gegentor in der Liga hinnehmen – und das gegen seinen Ex-Club, als ihm Christoph Baumgartner mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz keine Chance ließ (8.). Wout Weghorst, der zuletzt beim Pokal-Aus in Leipzig einen Elfmeter verschossen hatte, erzielte mit seinem 15. Saisontor den Ausgleich (23.), doch Andrej Kramaric traf zum Hoffenheimer Sieg (41.).

Starke Schusstechnik: Hoffenheims Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner erzielt das 1:0 gegen den VfL Wolfsburg.
Starke Schusstechnik: Hoffenheims Mittelfeldspieler Christoph Baumgartner erzielt das 1:0 gegen den VfL Wolfsburg. © dpa | Uwe Anspach/dpa

In Frankfurt wurde es nach einer torlosen ersten Halbzeit spät turbulent. Sasa Kalajdzic schoss den VfB in Führung (68.), doch nur eine Minute später sorgte Filip Kostic für den Ausgleich (69.).

Stuttgarts Mittelfeldspieler Tanguy Coulibaly (M.) versucht sich im Dribbling gegen die Frankfurter Hasebe (l.) und Silva durchzusetzen.
Stuttgarts Mittelfeldspieler Tanguy Coulibaly (M.) versucht sich im Dribbling gegen die Frankfurter Hasebe (l.) und Silva durchzusetzen. © dpa | Thomas Frey/dpa