Hamburg. Kennen Sie bestimmt – 104 blöde Mails in 48 Stunden. Zum Glück gibt es ja den Spam-Ordner. Klick und weg. Aber Vorsicht ...

Wo sind der millionenschwere Prinz aus Nigeria, die Erbtante aus den USA und die Viagra-Großpackung, wenn man sie braucht? Stattdessen: Bitcoins und Gutscheine. Das E-Mail-Postfach läuft wieder mal über mit all den finanziellen Glücksversprechungen. Man braucht nur zuzuschlagen. Hier zum Beispiel: „Sie sind einer unserer möglichen Finalisten für einen Tankgutschein von XYZ im Wert von 500 Euro! Exklusiv für Sie. Klicken Sie hier! Innerhalb von drei Tagen.“ Oder hier: „Bitcoin ist eine langfristige Investition. Keine Panik. Investieren Sie jetzt, und profitieren Sie von der Erholung.“

Na dann ... Bitcoin hat im vergangenen Jahr 23 Prozent an Wert verloren. Aber davon mal abgesehen, wer kauft Finanzprodukte per Klick im Internet?

Alle Mails in den Spam-Ordner

Dann doch lieber einfach Geschenke abgreifen – das ist so ähnlich wie analog Punkte sammeln im Supermarkt: „Haben Sie Payback?“ Nein, habe ich nicht, weil ich euch nicht meine Daten geben will. Aber im Netz klicken? „Herzlichen Glückwunsch, dein XYZ-Gutschein wartet auf dich!“ Tankguthaben, neue Unterhaltungselektronik, iPhones, Körperpflege, Erfrischungsgetränke, sogar ein Tesla ist dabei. Gutscheine, Geschenke, schnell jetzt. Hier klicken, verschenken Sie Ihr Glück nicht. Nehmen Sie an unserer Umfrage teil, hier!

All das wandert in den Spam-Ordner. Zum Glück. 104 Mails in den letzten 48 Stunden, das ist wie der verstopfte Hausbriefkasten mit den Werbeflyern von Pizzalieferdiensten und Discountern. Man wirft weg und löscht, ohne hinzuschauen. Und so gehen auch wichtige Schreiben verloren, die sich unter den Müll geschoben haben. Auf die Erbschaft aus Texas warte ich immer noch.