Der Verbrennungsmotor wird abgeschafft, Energie wird neu gelenkt, Umweltbewusstsein wird Alltag werden – unser Leben ist geprägt von Veränderungen und Innovationen. Die atene KOM GmbH begleitet den öffentlichen Sektor bei Zukunftsthemen und unterstützt bei der Entwicklung von Projekten in den Bereichen Digitalisierung, Energie, Mobilität, Gesundheit und Bildung. Gemeinsam mit den Partner:innen erarbeitet das Unternehmen passgenaue Lösungen, die die Kund:innen selbständig aus- und weiterführen können. Dieses Jahr wurde die Innovationskraft des Unternehmens mit dem TOP-100-Siegel belohnt. Im Interview spricht Geschäftsführer Tim Brauckmüller mit uns über wichtige Meilensteine des Unternehmens, die Philosophie der atene KOM sowie Schwierigkeiten und Hindernisse, die es die kommenden Jahrzehnte zu meistern gilt ...
Herr Brauckmüller, Sie gelten als Digitalisierungsexperte. Wie sieht Ihr Werdegang aus?
Ich komme aus Niedersachsen, aus dem ländlichen Raum – was mich und meine Arbeit bis heute prägt. Von klein auf kam ich damals aber schon mit IT in Berührung. Das erste professionelle Umsetzungsvorhaben in diesem Kontext hatte ich dann während meiner Verwaltungsausbildung, als ich an der Entwicklung von Seuchenschutzdatenbanken mitgewirkt habe. Später arbeitete ich in der Verwaltung eines diakonischen Hauses und führte dort Pflegedokumentationssoftware ein. Ich studierte danach Sozialmanagement und dozierte EDV in der Sozialen Arbeit. Parallel dazu habe ich mich viel mit dem Thema Digitale Bildung beschäftigt und schrieb hier Curricula für IT Fort- und Weiterbildung. Die Herausforderungen ländlicher Gegenden in Bezug auf z. B. Infrastruktur sind mir daher aus eigener Erfahrung allzu gut bekannt. Ein wichtiger Hebel, um sich diesen Herausforderungen erfolgreich anzunehmen, ist die Digitalisierung vieler Prozesse und Dienstleistungen in den Kommunen. Diesen Prozess unterstützen zu wollen war und ist immer noch mein innerer Antrieb. Deshalb hatte ich – bevor wir die atene KOM gegründet haben, die sich dieser Unterstützung für den ländlichen Raum verschrieben hat – unter anderem das Niedersächsische Breitbandkompetenzzentrum aufgebaut und im Rahmen mehrerer EU-Projekte Strategien zur breitbandigen Vernetzung mittelständischer Unternehmen und ländlicher Regionen entwickelt. Dabei ging es etwa um den Aufbau der E-Government Struktur in Estland, Telemedizin in Aboland (Finnland) und E-Learning in Norwegen. Viele auch gerade innovative europäische Projekte werden mit Fördermitteln abgewickelt und dies begleitete mich seit 2003. Ich habe dann viele Konzepte entwickelt und durfte dann das Breitbandkompetenzzentrum des Bundes aufbauen und fast zehn Jahre leiten.
Was sind wichtige Meilensteine, die die atene KOM dahin gebracht hat, wo sie heute steht?
Zugegebenermaßen ist die atene KOM heute sehr viel vielseitiger und thematisch deutlich breiter aufgestellt als zu Zeiten ihrer Gründung 2007. Damals waren wir noch eine kleine Agentur, inzwischen dürfen wir aber rund 500 Mitarbeiter:innen in ganz Europa beschäftigen. In diesen bald 15 Jahren haben wir gemeinsam viele wichtige Projekte auf unterschiedlichen Ebenen angestoßen, entwickelt und zum Erfolg geführt. Da war zum Beispiel das PEA-Projekt mit der Prignitz, wo es darum ging die Region in der Energieneutralität weiter zu bringen, aber auch der Betrieb des europäischen Breitbandportals und natürlich die Projektträgerschaft für das Bundesförderprogramm Breitband. Besonders stolz bin ich auch auf die atene KOM Akademie, wo wir der öffentlichen Hand als Fort- und Weiterbildungszentrum im Digitalbereich zur Seite stehen wollen, und seit neuestem dürfen wir auch für das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung das Transparenzportal entwickeln, wo es darum geht zu zeigen, wo Deutschland weltweit Hilfe leistet.
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Als Agentur für Kommunikation, Organisation und Management sind Ihr Portfolio und Ihre Kompetenzen breitgefächert. Können Sie zusammenfassen, welche Leistungen Sie Ihren Kund:innen anbieten?
Wir begleiten den öffentlichen Sektor bei der Entwicklung von Projekten in den Bereichen Digitalisierung, Energie, Mobilität, Gesundheit und Bildung. Dabei verstehen wir uns als Partner, Dienstleister und Umsetzer für Länder und Gemeinden. Wie eben bereits kurz thematisiert, steht man hier vor der großen Herausforderung, die Verwaltungsleistungen zu digitalisieren – und nachhaltig zu betreiben. Aus eigener Erfahrung weiß ich, welche Dimensionen diese Unterfangen haben, deswegen möchten wir hier Unterstützung leisten und beratend zur Seite stehen. Wir entwickeln innovative Projekte, leiten diese, wenn es aus eigener Kraft der Region nicht machbar ist, unterstützen bei der Fördermittelabwicklung und der projektbezogenen Kommunikation. Da Regionen für eine nachhaltige Entwicklung auch die richtigen Werkzeuge benötigen, haben wir unsere Unterstützungsleistungen erweitert.
Da sind zum einen unsere Geoinformationsplattformen. Geoinformationen sind die Grundlage für vielfältige Planungsprozesse bei der Infrastrukturentwicklung, für intelligente Mobilitätsangebote und vieles andere mehr. Damit lassen sich die sozioökonomischen Parameter ganzer Regionen sichtbar machen. Durch webbasierte Karten können wir den Ist-Zustand abbilden und sichtbar machen, wo Handlungsbedarf besteht und wie groß er ist. So lassen sich etwa die Netzausbauplanung und Durchführung der Genehmigungsprozesse verzahnen – hier entstehen echte Synergien für Verantwortliche in Verwaltungen. In Hessen beispielsweise bildet unser Geoinformationssystem (GIS) das Herzstück des landeseigenen Digitalportals GigaMAP.
Auch möchte ich auf digitale Antragsplattformen verweisen, hier schlummert viel Potential für die Verwaltungsdigitalisierung. Im Bereich des Breitbandausbaus haben wir bereits bewiesen, dass wir umfangreiche Prozessketten nicht nur analysieren, sondern eben auch passgenaue digitale Lösungen für Länder und Kommunen entwickeln und umsetzen können. In der Praxis heißt das: Länder und Kommunen können mithilfe unserer Onlineplattformen Projekte und Förderverfahren erstellen, alle Verfahren und Dokumente eines Vorhabens bündeln, darstellen und bearbeiten.
Mit dem Kompetenzzentrum Digitale Bildung (KDB), beheimatet in unserer eigenen Akademie, sind wir außerdem an der Kompetenzbildung von Personal und Professionals beteiligt. Das KDB hat es sich also zur Mission gemacht, Schulträgern, Schulen und Bildungsinstitutionen einen strukturierten Einstieg in digitale Bildung zu ermöglichen: Neben der Umsetzung des DigitalPakt Schulen, liegt hier der Fokus auf der Fort- und Weiterbildung – dem Digital Corporate Learning.
Wer sind eigentlich Ihre Kund:innen?
Wir sind ein Dienstleister für den öffentlichen Sektor. Dazu gehört die kleine Gemeinde, die noch am Beginn des Digitalisierungsprozesses steht, der Landkreis, der sich – gemeinsam mit den Nachbarn – zur smarten Region entwickeln will, aber auch das Bundesland, das einen strategischen Entwicklungsansatz benötigt und die Umsetzung vorantreiben will. Wichtig dabei: Weil unsere Kund:innen in unserem föderalen System und einem Europa der Regionen dezentral sind, haben auch wir uns so organisiert. Wir haben in Deutschland neben der Berliner Zentrale sieben Regionalbüros: Bonn, Leipzig, München, Osterholz-Scharmbeck bei Bremen, Schwerin, Stuttgart und Wiesbaden. In Europa sind wir zudem in Brüssel und Kiew vertreten.
Wie würden Sie die Philosophie der atene KOM GmbH beschreiben?
Wir stehen unseren Partner:innen jederzeit als unabhängiger, neutraler Berater zur Seite und nehmen uns für jedwedes Anliegen Zeit. Dabei beraten wird unabhängig von politischen oder technologischen Trends sachbezogen und auf den jeweiligen Einzelfall gerichtet. Im Mittelpunkt steht hier für uns, dass wir die Problemlage der Kund:innen und deren Herausforderungen genau verstehen, um dann im weiteren Prozess zusammen das bestmögliche Projektergebnis zu erzielen. Wir verstehen uns dabei als Unternehmen, das von dem Fachwissen seiner Mitarbeiter:innen lebt. Für unsere Partner:innen bieten wir so ein hohes Maß an Expertise und absolute Verlässlichkeit.
Wie läuft eine Beratung bei der atene KOM GmbH ab? Was sind erste Schritte bei einem neuen Projekt?
Das lässt sich nicht pauschal in einem Satz beantworten, und ich finde das ist auch gut so. Denn wir wollen in unserer Rolle auch immer einen auf die Kund:innen zugeschnittenen individuellen Ansatz und ein gemeinsames Vorgehen bieten und erarbeiten. Es beginnt jedoch immer mit der Identifikation des endogenen Potenzials. Wir konzipieren eine Roadmap die unsere Partner:innen bis zum Ziel bringt und die auf seine/ihre Ausgangslage passt. Sei es CO2-neutral zu werden oder innovativ auf internationalem Niveau zu sein, aber auch im Change Prozess der Digitalisierung. Wir helfen hier als Dienstleister, Projektmanager und Organisationsentwickler zu gleich. Die Zielsetzung muss sein, dass die Projekte und Strategien selbstlebend werden und wir damit nachhaltige Entwicklung anstoßen.
Kurz gesagt: Bei einer Beratung durch uns erarbeiten wir gemeinsam passgenaue Lösungen, die unsere Kund:innen selbständig in der Zukunft aus- und weiterführen können. Den entsprechenden Prozess begleiten wir von Anfang bis Ende und berücksichtigen dabei stets den Wissenstransfer.
Gerade digitale Lösungen sind in der heutigen Zeit von unschätzbar großem Wert. Inwiefern wirkt sich die anhaltende Corona-Pandemie auf Ihre Arbeit aus?
Die Corona-Pandemie verändert natürlich ganz klar den gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Fokus auf die Digitalisierung – alleine, weil wir alle betroffen waren, und auch ein wenig dazu gezwungen wurden, uns an die Umstände anzupassen. Das heißt, hier ist also ein Bewusstsein für die Notwendigkeit dazu entstanden, das es so vorher nicht gab. Und das betrifft automatisch auch uns und unsere Arbeit gleich mit. Ich greife ein Beispiel heraus, das mir persönlich besonders am Herzen liegt: Bildung. Schon vor Beginn der Pandemie war allen Beteiligten klar, dass es einen Nachholbedarf beim Ausbau der technischen Schulinfrastrukturen gibt. Das belegt nicht zuletzt der Digitalpakt Schule selbst, mit dem der Bund seit 2019 die Länder und Kommunen bei Investitionen in digitale Bildungsinfrastruktur unterstützt. Corona und der damit verbundene Digitalunterricht hat diese Herausforderung nur noch mal unterstrichen. In dieser Corona-Zeit wurde nun wirklich allen Beteiligten ganz praktisch aufgezeigt, worauf es beim digitalen Lernen ankommt und an welchen Stellen es hapert: Welche technische Ausstattung brauche ich im schulischen Alltag? Welche Anwendungen sind für eine schulische Umgebung geeignet? Wenn ich Fragen wie diese beantworten kann, ist das die beste Voraussetzung, um nachhaltige Konzepte für die digitale Schulbildung zu entwickeln – und zwar auf inhaltlicher genauso wie auf technischer Ebene. Genau an diesem Punkt setzen wir übrigens mit unserem Kompetenzzentrum Digitale Bildung an: Gemeinsam mit Partner:innen aus der Branche haben wir z. B. das Gütesiegel „Breitband Schulen“ erarbeitet, das Mindestanforderungen an die schulische IT-Grundstruktur sicherstellt.
Dieses Jahr wurde Ihre Innovationskraft mit dem TOP-100-Siegel belohnt. Welche Bedeutung hat diese Auszeichnung für Sie?
Dass wir von einer unabhängigen, wissenschaftlichen Jury zu einem der 100 innovativsten Mittelstandsunternehmen des Landes gewählt wurden, bestärkt uns in unserem vielseitigen Handeln und auf dem Weg, den wir eingeschlagen haben um hierhin zu kommen! Darauf bin ich stolz, denn mit all unseren Produkten, Dienstleistungen und Projekten wollen wir schon heute die Weichen stellen, um die großen Chancen der Zukunft bestmöglich zu nutzen. Solche Innovationen zu entwickeln und zu fördern ist der Kerngegenstand unseres Unternehmens.
Werfen wir zum Abschluss gemeinsam einen Blick in die Zukunft, denn bereits heute sind die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte für Sie ein Thema. Welche Schwierigkeiten und Hindernisse erwarten Sie und wie können Sie Ihren Kund:innen dabei zur Seite stehen?
Wir werden erleben, wie Innovationen auch weiterhin konstant unsere Lebenswelt verändern werden. Der Verbrennungsmotor wird abgeschafft, Energie wird neu gelenkt, Umweltbewusstsein wird Alltag werden. Wichtig dabei ist es diese Veränderungen anzunehmen und auch zu gestalten, das gilt besonders für die digitale Transformation.
Die absolute Basis für ein nachhaltig digital geprägtes und erfolgreiches Wirtschafts- und Gesellschaftssystem ist jedoch zunächst Mal ein stabiles und leistungsfähiges Netz. Hier kann die atene KOM ihre Partner:innen in den Ländern und Kommunen in jedem Fall unterstützen. Und auch darüber hinaus haben wir in vielen Bereichen noch sehr viel Arbeit vor uns. Lassen Sie mich zwei Beispiele nennen. Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass unsere Schulen ohne Verzögerung schnell digitalisiert werden. Nur so kann für die Kinder von heute ein hoher Grad an Bildung für morgen erreicht werden. Dafür brauchen wir ein neues Konzept: Eine Kombination aus digitalem und klassischem Lernen, weil beides unverzichtbar ist. Von zentraler Bedeutung ist der breite gesellschaftliche und politische Wille hierzu. Und der ist für mich durchaus erkennbar. Ein anderes Feld, auf dem ich noch Nachholbedarf sehe, ist das E-Government. Viele Kommunen hierzulande haben bereits z. B. Smart City-Strategien entwickelt und setzen sie Stück für Stück um. Zugleich haben wir das Onlinezugangsgesetz (OZG), das Bund und Länder dazu verpflichtet, Verwaltungsleistungen zu digitalisieren, die vielzähligen bereits existierenden Verwaltungsportale miteinander zu verknüpfen und bis 2022 in einem Portalverbund zusammenzuführen. Insgesamt wird es also in der nächsten Zeit vor allem um die Gewährleistung einer digitalen Daseinsvorsorge gehen. Hier bieten sich insbesondere Chancen für Kommunen im ländlichen Raum und somit auch für eine ständige Verbesserung der Lebensumstände der Bürger:innen vor Ort.
Wir freuen uns auf Sie!
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