Hamburg. Zum Valentinstag einige Überlegungen zu Eros, Philia & Agape. Und dann verzeihen wir allen einsamen Kämpfern bei Markus Lanz.
An diesem Sonntag wird geliebt, aber so richtig. Ist ja Valentinstag. Aber wie? Blumen? Leider gibt’s nur struppige Sträuße von der Tanke. Oder ein weiteres Steh-im-Weg, das der Paketbote anschleppt.
Im Lockdown lässt sich Liebe kaum mit Präsenten darstellen; deswegen müssen wir dieses Jahr richtig lieben, so von Herzen. Aber wie? Was ist Liebe überhaupt?
Klar, dieses magnetische Gefühl zwischen An- und Ausgezogen, grenzenloses Vertrauen, großzügiges Verzeihen, Respekt und Mitgefühl, keine Gegenleistungen erwarten, nicht mal Blumen. Die griechische Philosophie unterscheidet Eros, Philia und Agape. Eros meint das körperliche Hingezogensein, jenes Verwirrtromantische, das vor allem in der Anfangsphase einer Beziehung tobt.
Philia steht für die geistige Liebe, die Leidenschaft für ein Thema, einen Fußballverein etwa oder die Virologie. Agape schließlich heißt die spirituelle Liebe, bedingungslose Hingabe zum Göttlichen, aber auch die hohe Kunst der Nächstenliebe, selbst wenn dieser Nächste etwas eigenwillig sein mag.
Lauterbach-Liebe zeigt sich nicht unbedingt als Eros
Womit wir bei Karl Lauterbach wären. Lauterbach-Liebe zeigt sich nicht unbedingt als Eros, eher schon als Philia. Lauterbachphile leiden, wenn sie den Gesundheitsexperten der SPD einen Abend lang nicht bei Markus Lanz sehen, sie vermissen schmerzlich sein Mahnen und Warnen.
Wirklich schwierig wird es bei der Agape, vor allem für Lauterbach-Feinde. „Liebe den Karl wie dich selbst“, hätte Jesus gesagt, einfach so.
Weil Valentinstag ist, betrachten wir Karl Lauterbach als Trainingspartner für die hohe Kunst der bedingungslosen Menschenliebe. Wir versuchen Verständnis, wir entdecken den aufmerksamkeitshungrigen Karl in uns allen und verzeihen alles, ihm und uns. Wir erwarten keine Gegenleistung, nicht mal eine Mikrofon-Diät.
Stattdessen üben wir uns in Mitgefühl, weil er vielleicht manchmal einsam ist in seiner Partei und nie Minister werden durfte. Und wir vertrauen darauf, dass nächstes Jahr wieder ein Blumenstrauß reicht.