Bad Oldesloe. Arbeitslosenquote steigt um 0,1 auf 3,9 Prozent: 5106 Erwerbslose im Kreis - 41 mehr als im November
Nach drei Monaten mit sinkender Arbeitslosenquote hat im Dezember die Zahl erwerbsloser Menschen im Kreis Stormarn wieder zugenommen. Sie beträgt jetzt 5106. Dies sind 41 mehr als im November. Damit ist die Arbeitslosenquote gegenüber dem November um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 3,9 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr waren im Dezember 4031 Menschen ohne Job. Die Quote lag damals bei 3,1 Prozent.
Auswirkungen der Corona-Pandemie spürbar
„Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind nach wie vor spürbar. So liegt die Zahl arbeitsloser Menschen weiterhin um mehr als 1000 über dem Vorjahreswert, auch wenn die Differenz seit dem Sommer geringer geworden ist. Dass die Arbeitslosigkeit nach drei Monaten mit abnehmender Tendenz zum Jahresende zunimmt, entspricht einer üblichen saisonalen Entwicklung zu dieser Jahreszeit. Das aktuelle Plus von 41 arbeitslosen Menschen gegenüber dem Novembermonat fällt im Vergleich zu vielen Vorjahren sogar geringer aus“, sagt Grit Behrens, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe.
Positives Signal: betriebe wollen an Mitarbeitern festhalten
Wie sich die seit dem 16. Dezember in Kraft getretenen verschärften Lockdown-Regelungen auf den Arbeitsmarkt auswirken, lässt sich aus den vorliegenden Daten noch nicht ablesen, da der Stichtag für die Erhebung der Arbeitsmarktdaten der 10. Dezember war. Behrens: "Der seit November bestehende Teil-Lockdown hatte sich bislang nur in der gestiegenen Zahl der Anzeigen zur Kurzarbeit gezeigt, die auch im Dezember auf hohem Niveau geblieben sind. Die Unternehmen setzen weiterhin auf dieses Instrument.“
2886 Betriebe haben seit Pandemie-Beginn Kurzarbeit angemeldet
Im Dezember haben 125 Stormarner Betriebe Kurzarbeit für 1259 Beschäftigte neu angezeigt. Im November registrierte die Arbeitsagentur 136 Neuanzeigen auf Kurzarbeit für 849 Mitarbeitende, im Oktober waren es 19 Anzeigen für 108 Beschäftigte. „Die hohe Inanspruchnahme zeigt, dass viele der von den Einschränkungen betroffenen Unternehmen in dieser schwierigen Zeit an ihren Mitarbeitenden festhalten wollen, was ein positives Signal ist", so Behrens. Mit den im Dezember eingegangen Anzeigen ist die Zahl der Stormarner Unternehmen, die seit Beginn der Corona-Pandemie Kurzarbeit angezeigt haben, auf 2886 gestiegen.
291 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet
Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im Dezember 291 neue sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet worden. Das sind 77 (minus 20,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 43 (minus 12,9 Prozent) weniger als im Dezember vergangenen Jahres. Damit sind aktuell insgesamt 1964 sozialversicherungspflichtige Stellen im Kreis Stormarn zu besetzen, 146 oder 6,9 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sind dies 138 Stellen weniger.
„Nachdem die Zahl neu hinzukommender Stellen in den vergangenen Monaten bereits wieder das Vorjahresniveau erreicht hatte, ist dieser Trend mit dem Inkrafttreten der aktuellen Lockdown-Regelungen unterbrochen. Die Stellenmeldungen sind zum Vormonat um fast 21 Prozent zurückgegangen“, sagt die Geschäftsführerin der Arbeitsagentur. „Dass der Stellenbestand insgesamt hingegen über die Wintermonate abnimmt, entspricht der normalen Entwicklung zu dieser Jahreszeit.“
Die Unterbeschäftigung zeigt, wie viele Menschen insgesamt auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind. „Für Stormarn liegt die Zahl der Unterbeschäftigten aktuell bei 6748. Die Unterbeschäftigungsquote beträgt 5,1 Prozent und hat damit um 0,1 Prozentpunkte zum Vormonat zugenommen“, so Behrens. Nicht als arbeitslos gezählt werden beispielsweise Teilnehmende an Weiterbildungsmaßnahmen, Jobsuchende, die derzeit arbeitsunfähig erkrankt sind, geflüchtete Menschen, die einen Sprach- oder Integrationskurs oder eine der berufsvorbereitenden Maßnahmen der Arbeitsagentur oder des Jobcenters besuchen. Sie alle werden zusätzlich zu den arbeitslos gemeldeten Menschen in der Statistik zur Unterbeschäftigung erfasst, die die Agentur für Arbeit ebenfalls monatlich veröffentlicht.