Reinbek. Stanišic kommt als 14-Jähriger nach Deutschland, gewinnt 26 Jahre später wichtigste deutschsprachige Literaturauszeichnung.

Ohne ein Wort Deutsch zu sprechen kam der in Hamburg lebende Schriftsteller Saša Stanišić als 14-Jähriger 1992 nach Deutschland. Schon sein erster Deutschlehrer in Heidelberg förderte sein schriftstellerisches Talent und seinen Kindheitstraum, vom Schreiben leben zu können. Er wurde wahr – und mehrfach belohnt: Sein literarisches Debüt „Wie der Soldat das Grammofon repariert“ (2006) wurde ein Erfolg. 2014 gewann er mit dem Roman „Vor dem Fest“ den Preis der Leipziger Buchmesse. Am vergangenen Montag gewann er den Deutschen Buchpreis 2019 mit seinem Roman „Herkunft“.

Saša Stanišic gilt als herausragender Erzähler seiner Generation. Und das will er am Dienstag, 22. Oktober, bei einer Lesung im Schloss Reinbek (Schlossstraße 5) beweisen. Er wird aus seinem autobiografischen Roman „Herkunft“ (Luchterband, 22 Euro) über die Geschichte seines Lebens vorlesen. Und das in der ihm eigenen Fabulierlust und Hintergründigkeit, mit Witz und sprachlicher Raffinesse. Er sucht und findet dabei biografische Zufälligkeiten, redet auf dem Weg seiner Erinnerungen mit den Lebenden und den Toten. Er reist in seine alte Heimat, das ehemalige Jugoslawien, erzählt vom Krieg und vom Ankommen als Flüchtling in Deutschland. Und er berichtet auf seinen Reisen immer wieder vom Sterben seiner Großmutter.