Wie der Hamburger SV auf den erneuten Nichtaufstieg reagieren sollte.

Montagmorgen, der Tag nach dem Kiel-Spiel, ein Bürogespräch. Es ist mal wieder so ein Tag, an dem normalerweise die HSV-Anhänger schweigend ihren Schutzraum suchen. Nicht so an diesem Montag. „Ich erkenne eine Entwicklung“, sagte ein HSV-Fan, der sich mutig den Kollegen stellte. „Eine Entwicklung hin zu einem soliden Zweitligisten.“

Es ist der Moment, an dem die erneute Enttäuschung des HSV für die Fans offenbar nur noch mit Ironie und Sarkasmus zu ertragen ist. Wie sonst ist es auszuhalten, wenn dein Lieblingsclub viermal in Folge nach demselben Muster seine Saison beendet und alle zwischenzeitlichen Hoffnungen einreißt?

Zieht der HSV nach demselben Muster seine Konsequenzen?

Ob der HSV nun das vierte Mal in Folge nach demselben Muster seine Konsequenzen zieht, ist die große Frage im Volkspark. Muss nach Hannes Wolf, Dieter Hecking und Daniel Thioune mit Tim Walter nun auch der vierte Trainer gehen, der den Aufstieg verpasst hat? Oder ist diesmal mit Jonas Boldt zunächst der Sportvorstand der Schuldige, der ausgetauscht werden muss?

Eines ist nach den enttäuschenden Wochen mit nur fünf Punkten aus den vergangenen sieben Spielen klar: Ein Weiter so, wie es Boldt und Walter predigen, kann es nicht geben. Wer von Entwicklung spricht, muss auch Ergebnisse liefern. Denn Ergebnisse kommen immer dann, wenn sich etwas entwickelt. So funktioniert der Fußball.

Einfach mal etwas anders machen als üblich

Wie der HSV funktioniert, bleibt dagegen ein großes Rätsel. Eine Lösung könnte sein, mal etwas anders zu machen als üblich. Zum Beispiel mal nicht den Trainer zu wechseln. Stattdessen die Fehler zu analysieren und klare Konsequenzen zu ziehen. Dazu müssen aber auch der Trainer und der Manager bereit sein: sich zu entwickeln und Fehler anzuerkennen. Wenn sie das tun, könnte Entwicklung mehr sein als nur Teil eines Montagswitzes.