Wentorf. Eine Schülerin hatte die konkrete Drohung am Mittwoch auf der Toilette der Schule entdeckt. Was dann passierte.
Polizeieinsatz an der Gemeinschaftsschule am Achtern Höben in Wentorf: Nachdem eine Schülerin am Mittwoch im Sanitärbereich eine Schmiererei entdeckt hatte, die einen Amoklauf für Donnerstag angekündigte, hat die Schule umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. „Wir haben die Drohung sehr ernst genommen und sofort die Polizei eingeschaltet“, sagt die kommissarische Schulleiterin Diana Junghans.
Beamte waren am Donnerstag während des Schulbetriebs die ganze Zeit präsent und sicherten die Schule. Der Haupteingang war nur morgens geöffnet, danach wurden alle Türen verschlossen. Zutritt erhielt nur, wer auch Schüler oder Lehrer der Schule ist, alle anderen wurden des Geländes verwiesen beziehungsweise es wurden ihre Personalien aufgenommen. Alle anderen durften in den ersten beiden Schulstunden das verschlossene Gebäude nicht verlassen. „Alles lief sehr geordnet und ruhig ab. Das hat uns ein gutes Gefühl gegeben und ein wenig Normalität ermöglicht“, sagt Junghans, die ausdrücklich die gute und transparente Zusammenarbeit zwischen der Polizei, dem Schulträger und der benachbarten Grundschule und Kita lobt.
Amokdrohung: In Schule in Wentorf bleibt Panik zum Glück aus
Panik brach glücklicherweise nicht aus. Das Sicherheitsgefühl war hoch. Auch auf dem Gelände der benachbarten Grundschule und der Kita war die Polizei am Donnerstag präsent und wird es auch am Freitag sein. Danach soll die Sicherheitsstufe wieder runtergefahren werden. „Meine 46 Kollegen und ich bleiben aber in Habachtstellung und werden die Pausenaufsichten verstärken“, sagt die Schulleiterin. In sechs Tagen beginnen die Sommerferien.
Am Freitag gilt wieder für alle die allgemeine Schulpflicht, dann müssen die 545 Schüler der fünften bis zehnten Klassen wieder an die Schule zurückkehren. Die war für Donnerstag ausgesetzt, die Eltern durften selbst entscheiden, ob ihr Kind zu Hause bleiben darf. Bei vielen Eltern überwog offenbar das ungute Gefühl, denn nur etwa die Hälfte der Kinder kam in die Schule. Etliche wären dem Unterricht aber auch sonst fern geblieben. „Wir beteiligen uns an der der Aktion Sozialer Tag. Da tauschen Schüler ihren Schultisch gegen einen Arbeitsplatz und spenden ihren Arbeitslohn an die Stiftung Schüler helfen Leben“, sagt Junghans.
Amokdrohung: Schule in Wentorf arbeitet Vorfall auf
Hinweise, wer die Drohung verfasst haben könnte, gibt es noch nicht. „Wir haben keinen bestimmten Schüler im Blick und schließen nicht aus, dass der Verfasser kein Schüler der Schule ist“, sagt Junghans. Denn die Schule sei ja ansonsten für jeden frei zugänglich. Die Kripo hat die Ermittlungen aufgenommen und Spuren gesichert. Innerhalb der Schule wurde bereits damit begonnen, den Vorfall aufzuarbeiten. „Alle Fragen – auch welche Konsequenzen so ein unüberlegter Schülerstreich haben kann – haben wir mithilfe der Polizei beantwortet“, sagt Junghans.