Hamburg. In einem vierwöchigen Modellversuch sollen schrittweise bis zu 1500 getestete Zuschauer erlaubt werden.
Vor wenigen Tagen hatte Lukas Ossenkopp die Zuschauer noch herbeigesehnt. „Ich würde mir wünschen, dass die Fans die Spiele vor Ort in der Halle erleben könnten. Wir spielen so eine geile Saison, und die Fans sind leider nur vor dem Bildschirm mit dabei“, klagte der Kapitän der Zweitligahandballer des HSV Hamburg (HSVH). Nun könnte Ossenkopps Wunsch bald in Erfüllung geben. Trotz der am Mittwoch beschlossenen Verschärfung der Corona-Regeln plant der HSVH gemeinsam mit den Bundesliga-Basketballern der Hamburg Towers die schrittweise Rückkehr von bis zu 1500 Zuschauern.
HSVH und Towers starten mit 500 Zuschauern
„Wir sitzen gemeinsam mit den Towers am Tisch, um einen Weg zurück zum Spielbetrieb mit Zuschauern zu finden“, bestätigt HSVH-Geschäftsführer Sebastian Frecke, als ihn das Abendblatt am Mittwochnachmittag am Telefon erreicht. Konkret planen beide Clubs einen vierwöchigen Testzeitraum, indem die von der Stadt – laut Frecke „ausdrücklich erwünschten“ - Modellveranstaltungen stattfinden sollen. In einem Dreistufenplan sollen zunächst 500 Zuschauer in die Halle kommen dürfen. Bei einem reibungslosen Ablauf wären im zweiten Schritt 1000 und im dritten Schritt 1500 Zuschauer vorgesehen. Sämtliche Zuschauer sollen vor dem Spiel getestet werden. Im vergangenen Herbst hatte der HSVH bereits ein Konzept für 650 Zuschauer ausgearbeitet – allerdings ohne Testungen. „Wir befinden uns seit rund sechs Wochen in der konkreten Planung für ein überarbeitetes Zuschauerkonzept“, sagt Frecke.
Beide Vereine arbeiten für die regelmäßigen Testungen bereits seit Monaten mit der Hamburger Firma SanaGroup zusammen. Vor der Sporthalle Hamburg könne die SanaGroup ein Schnelltestzentrum für bis zu 400 Zuschauer aufbauen, erklärt Frecke. Die restlichen Fans müssten sich woanders testen lassen.
HSVH und Towers: Die ersten Zuschauer in zwei Wochen?
Das Konzept soll möglicherweise bereits an diesem Donnerstag, spätestens aber in den kommenden Tagen bei der Stadt eingereicht werden. Wenn die Clubs die Genehmigung erhalten, könnten bereits in rund zwei Wochen die ersten 500 Zuschauer in die Hallen kommen. Die Hamburg Towers empfangen am 14. April die EWE Baskets Oldenburg in der Wilhelmsburger edel-optics.de Arena (Kapazität 3.400 Zuschauer). Im darauffolgenden Heimspiel gegen Würzburg (23. April) wären dann 1000 Fans, gegen Göttingen (4. Mai) sogar 1500 Fans möglich. Der HSVH visiert derzeit das Heimspiel gegen den EHV Aue (20. April) für die Zuschauerrückkehr in der Sporthalle Hamburg (3570 Zuschauer) an.
„Wir fordern nichts von der Politik. Wir haben aber das Hygienekonzept vorbereitet und können es jederzeit umsetzen“, sagt Towers-Geschäftsführer Marvin Willoughby. Wissenschaftler sollen den Modellversuch zudem begleiten. So könnten die Fans nach den Spielen beispielsweise zu ihren Erfahrungen mit den Besucherströmen in der Halle befragt werden. „Wir werden unser Konzept vorlegen. Am Ende bleibt es aber eine politische Entscheidung“, sagt Frecke.