Ahrensburg/Lübeck. 38-Jähriger soll seine Ehefrau (23) in einer Flüchtlingsunterkunft erstochen haben. Zum Prozessauftakt legt er ein Geständnis ab.

Mit einem Geständnis hat am Dienstag in Lübeck der Mordprozess gegen einen 38 Jahre alten Mann begonnen. Er habe seine Ehefrau in der Nacht zum 6. September 2021 in einer Flüchtlingsunterkunft in Ahrensburg im Kreis Stormarn erstochen, ließ der aus Afghanistan stammende Angeklagte über seinen Verteidiger erklären.

Den Vorwurf, er habe seiner Frau kein Leben ohne ihn gestatten wollen, wies er zurück. Er sei betrunken gewesen und seine 23 Jahre alte, ebenfalls aus Afghanistan stammende Frau habe ihn provoziert, heißt es in der Erklärung.

Angeklagter wollte Tat wie einen Suizid aussehen lassen

Weiter sagte der 38-Jährige, er habe nach der Tat seiner toten Frau das Messer in die Hand gelegt, um einen Suizid vorzutäuschen. Dann sei er in einen Fernbus nach Mailand gestiegen. Die Leiche der 23-Jährigen wies laut Anklage 28 Stichverletzungen auf, die sie sich nach Auffassung von Gerichtsmedizinern nicht selbst zugefügt haben konnte.

Ermittler der Spurensicherung stellen im September 2021 in der Flüchtlingsunterkunft in Ahrensburg Beweismittel sicher.
Ermittler der Spurensicherung stellen im September 2021 in der Flüchtlingsunterkunft in Ahrensburg Beweismittel sicher. © HA | Filip Schwen

Der Mann war am 7. September festgenommen worden, nachdem er einer Streife der Bundespolizei bei einer Kontrolle an der A9 bei Hof in Bayern den Hinweis auf seine tote Frau gegeben hatte.