Wohltorf. Badegäste müssen sich gedulden. Später als üblich startet die Saison am Tonteichbad. Wann das Naturbad öffnen soll.

Freunde des Tonteichs können es kaum erwarten, ihre Runden in dem türkisfarbenen, weichen Wasser des Naturbads in Wohltorf drehen zu können. Länger als sonst müssen sie sich gedulden, endlich in die neue Badesaison starten zu können. Vor Corona öffnete das Bad üblicherweise Mitte April. Das ist jetzt lange vorbei. „Der Betreiberverein hat den 21. Mai ins Auge gefasst und will dann endlich den Startschuss für den diesjährigen Badespaß geben“, sagt Vereinsvorstand und Wohltorfs Bürgermeister Gerald Dürlich. Grund für die Verspätung sind länger andauernde Sanierungsarbeiten. Das Tonteichbad soll barrierefrei werden, die Gesamtkosten betragen 300.000 Euro.

Eine, die es kaum erwarten kann, dass die Badegäste wieder zahlreich ins Bad strömen und ihre Handtücher auf der Wiese ausbreiten, ist Kioskpächterin Susanne Bunge. Die 56-Jährige blickt mit großen Erwartungen in die neue Saison: „Im vergangenen September hatte ich noch gehofft, am 30. April öffnen zu können“, sagt sie. Dafür gab es zwar nie eine feste Zusage, aber dass sich die Bauarbeiten so lange hinziehen würden, war nicht abzusehen. Einige Verzögerungen waren coronabedingt, andere sind durch die Krise in der Ukraine entstanden.

Auch der Kiosk soll im Tonteichbad Wohltorf wieder öffnen

Für Bunge sind die Verzögerungen ein weiterer Rückschlag nach schwierigen Monaten während der Pandemie. „Ich bin pünktlich zusammen mit Corona in die Selbstständigkeit gestartet“, sagt der Bäckereifachverkäuferin. Doch trotz dieser ungeahnten Schwierigkeiten – dazu zählen der Lockdown und damit verbundene Umsatzausfälle -- lässt sich die patente Unternehmerin nicht unterkriegen, sondern startet mit neuen Ideen durch. Dazu gehört ein Lolliautomat, der mit Sicherheit der Renner bei den Kindern wird. Weiterhin bietet sie ihr beliebtes Frühstück an, bevor die Badegäste das Bad stürmen. „Ich habe einen Pachtvertrag, der es mir ermöglicht, ganzjährig und unabhängig von der Badesaison zu öffnen“, erklärt sie.

Noch allerdings kann sie morgens keine Brötchen oder Milchkaffee verkaufen, denn der Sanitärtrakt ist nicht ganz fertig, es stehen keine Toiletten zur Verfügung. „Der Kioskbetrieb wird mit dem Badebetrieb starten“, sagt Bunge.

Elektriker und Steinsetzer arbeiten derzeit im Tonteichbad

In dieser Woche sind die verschiedenen Gewerke gleichzeitig am Arbeiten. Elektriker sorgen für Stromleitungen, Anschlüsse und Steckdosen. Steinsetzer verlegen neues Pflaster am Beckenrand. „Hier gab es Stolperfallen und das alte Pflaster war abgängig“, erklärt Andreas Klüver, dessen Aumühler Firma den Auftrag ausführt.

Die Umkleiden werden wieder montiert, die Drehtür am Eingang steht an ihrem Platz und die Fotovoltaikanlage ist auf dem Dach installiert.

Susanne Bunge hat die Handwerker gut im Blick, sie wohnt über dem Kiosk. „Seit Mitte März bin ich bei den Baubesprechungen dabei. So konnte ich deutlich machen, dass meine Existenz vom Saisonstart abhängt.“

Knobibrot, Pommes und Currywurst stehen auf der Speisekarte

Auf der Kioskkarte bleibt alles beim Alten: Knobibrot, Pommes und Currywurst sowie Eis warten auf die Gäste. Wie überall steigen auch am Tonteich die Preise – allerdings minimal. „Ich habe so moderat wie möglich erhöht, denn ich möchte, dass sich Familien hier wohlfühlen“, sagt die Kioskpächterin. Zusammen mit neun Mitarbeitern kümmert sie sich ab Saisonstart um hungrige Badegäste.

Schichtsystem mit zwei Badezeiten bleibt, Eintritt wird günstiger

Am Eingang müssen die Gäste in der neuen Saison dafür weniger zahlen: „Der Eintrittspreis wird gesenkt“, freut sich Gerald Dürlich. Erwachsene zahlen 4 und Kinder 2,50 Euro pro Schicht. Das Schichtsystem mit zwei Badezeiten bleibt erhalten, ebenso die Happy Hour von 11 bis 13 Uhr und von 18 bis 20 Uhr (jeweils 2 Euro für Erwachsene, 1 Euro für Kinder).

Noch tummelt sich nur ein „Badegast“ auf der Liegewiese: „Das ist unser Nutria“, sagt Susanne Bunge. Der Nager wohnt am Tonteich und genießt die Ruhe vor dem Sturm,