Politik sollte Vorschlägen Beachtung schenken, die dem Klimaschutz dienen, meint Abendblatt-Autor Lutz Kastendieck.
Seit den etablierten Volksparteien die Wähler in Scharen davonlaufen, haben CDU und SPD plötzlich den Klimaschutz als Kernthema für sich entdeckt. Dass jede kleine Maßnahme besser ist als ein „weiter so“ wie bisher, hat sich nur offenbar noch nicht bis in die Kommunalparlamente herumgesprochen.
Bestes Beispiel ist der jüngste Umweltausschuss in Bargteheide. Es ist schon erstaunlich, wie viele Vorbehalte dort vor allem CDU, FDP und die Wählergemeinschaft immer wieder vorbringen, um Initiativen abzuwürgen. Sie wollen weder Windkraftanlagen noch Lastenräder, keinen Ökostrom mit Neuanlagenquote, keine Erdgastankstelle, kein Umdenken bei Stadtfesten und schon gar kein Sofortprogramm Klima.
Bei allem Respekt: Es ist schlicht bigott viele dieser Vorschläge im Prinzip zwar gut zu finden, sie dann aber endlos zu relativieren und kleinzureden. Mal sind die Ansätze zu global und Bargteheide zu klein, um die Welt zu retten. Mal seien Anträge viel zu allgemein und ideologisch aufgeladen, mal wären sie interfraktionell gestellt klüger gewesen.
So gesehen wird es interessant sein zu beobachten, wie die finalen Beschlüsse zum Carsharing ausfallen werden. Oder sind noch mehr Straßen und Parkplätze wahltaktisch wichtiger?