Ochsenwerder. Nahversorger, Kita und Wohnungen geplant – Politik stimmt Einleitung des B-Planverfahrens zu.

Erst gab es beim Projekt „Butterberg“ Probleme beim Grundstücksankauf, dann Uneinigkeit mit Politik und Verwaltung über eine mögliche Entwicklung einer Teilfläche: Mit gut zweijähriger Verspätung segnete der Stadtentwicklungsausschuss nun den überarbeiteten Siegerentwurf vom Januar 2018 ab, stimmte der Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens zu. Die Politiker stellten aber die Bedingung, dass schnell geklärt wird, auf welchen Flächen die Ausgleiche für Eingriffe in Natur und Landschaft vorgesehen werden sollen.

Auf der 2,6 Hektar großen Fläche an der Ecke Ochsenwerder Landstraße/Schwersweg sollen jeweils zehn Doppel- und Reihenhäuser entstehen, außerdem 56 Wohnungen, darunter 40 sogenannte behindertengerechte Service-Wohnungen mit Gemeinschaftsraum und Pflegedienst vor Ort. Die Leistungen des Dienstes sind buchbar. „Für die Bewohner dieser Wohnungen ist kein Adresswechsel nötig, wenn sie einmal pflegebedürftig werden“, sagt Peter Strampe vom Bauherren, der Butterberg GmbH in Bergedorf.

Service-Wohnungen über Nahversorger

Die vorrangig für Senioren gedachten Service-Wohnungen sollen über einem Nahversorger mit 1400 Quadratmetern Verkaufsfläche entstehen – neben einer neuen Kindertagesstätte zentrales Element des Projektes. Die „Butterberg“-Planung weist zwei Vollgeschosse plus Staffel auf. Lediglich das nordöstliche Doppelhausgrundstück gegenüber dem Schwersweg wird eingeschossig geplant.

Eine Visualisierung der Architekten zeigt einen Blick aus der geplanten Parkanlage, die auf der Südseite des Nahversorgers entstehen soll, auf die sie umgebenden Häuser. Die Architektur mutet modern an, mit hellen Fassaden und wenig geneigten Satteldächern. Der Bauherr möchte die Visualisierung nicht in der Zeitung sehen, da sie nur eine mögliche Ansicht darstelle. Der tatsächliche Anblick können sich im Laufe der Planung verändern, betont Strampe.

Zahl der Parkplätze erhöht

In der überarbeiteten Version wurde unter anderem die Zahl der Parkplätze vor dem Nahversorger von 45 auf 66 erhöht. Außerdem sind 28 Fahrradstellplätze vorgesehen. Dadurch müssen der Nahversorger sowie die Reihen- und Doppelhäuser in Richtung Osten „verschoben“ werden.

Strampe geht davon aus, dass der Bebauungsplan nun schnell, „in ein bis eineinhalb Jahren“ fertiggestellt ist: „Das haben zumindest Verwaltung und Politik mitgeteilt“. Dann dauere der Bau der Gebäude und Straßen weitere zwei Jahre, meint Strampe.

Bürger kritisieren Versiegelung

Die neue „Bürgerinitiative Ochsenwerder“ kritisiert das Projekt, „aber der Drops ist gelutscht“, sagt Sprecherin Maike Stern. Deshalb konzentriere sich die Initiative auf die geplante Bebauung am Elversweg/Ecke Ochsenwerder Landscheideweg . Maike Stern und ihre Mitstreiter richten sich unter anderem „gegen Versiegelung von Flächen in Zeiten des Klimaschutzes“, bemängeln, dass es „schon jetzt keine ausreichenden Kita- und Schulplätze“ gebe, fürchten ein „stark erhöhtes Verkehrsaufkommen“. Die Initiative bezeichnet die Stadtwerkstatt Ochsenwerder, in der interessierte Dorfbewohner in die Bebauungsplanung für das Dorf einbezogen wurden, als „vorgeschaltetes Instrument des Bezirks“. Kaum einem Bewohner sei die enorme Bedeutung dieser Treffen bewusst gewesen.